Wagner im Lungau

KULTURELLES ERBE 

07/08/19 St. Andrä im Lungau als Pilgerstätte für Wagnerianer? So weit ist es noch nicht, aber eine dortige Kuriosität verweist direkt auf Richard Wagner: Auf der Fassade der Poppenmühle im Ortsteil Wölting gibt es ein Bild, das scheinbar die Heilige Familie zeigt, bei genauem Hinschauen aber Richard, seine Cosima und Sohn Siegfried Wagner. Mit Unterstützung des Landes wurde die Fassade des Gebäudes nun saniert.

Die Arbeiten an der Poppenmühle wurden im Juli abgeschlossen und vom Referat zur Erhaltung des kulturellen Erbes gefördert. „Dies ist eines von 32 Projekten, die wir heuer im Lungau unterstützen“, sagt Kulturreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. Mit den Förderungen im Bereich kulturelles Erbe wollen man Salzburgs Schätze bewahren und engagierten Privatpersonen bei der Restaurierung ihrer historischen Bauten und Kleindenkmäler helfen.

„Diese Nachahmung der Heiligen Familie sei so gelungen, dass die profane Darstellung ohne Heiligenattribute kaum auffällt.“ Das ist wohl das Schrulligste der insgesamt 32 renovierten Denkmäler vom Wegkreuz bis zur Pfarrkirche und vom Getreidekasten bis zum Bürgerhau, die im Lungau heuer mit insgesamt 235.000 Euro aus dem Topf zur Erhaltung des kulturellen Erbes gefördert werden.

Weitere Beispiele sind der Karnerhof in Lesach, mehrere Getreidekästen (Schlick in Zankwarn/Mariapfarr, Draxl in Göriach, Macheiner in Mörtelsdorf/Tamsweg), die Mühle Wasserfaller in Zederhaus oder die Brechelhütte Prodinger in Zankwarn. Dazu kommen noch kirchliche Großvorhaben wie Maria Hollenstein in Ramingstein, die Pfarrkriche St. Michael oder die Filialkirche St. Wolfgang in Mauterndorf, Ortsbildschutzprojekte in Tamsweg (u.a. Pension Kandolf, Schloss Kuenburg) sowie die Sanierung des Scharfetterhauses in St. Michael, von Schloss Moosham in Unternberg (Dachschindeldeckung) und eben der Poppenmühle in Wölting/St.Andrä. (LK/klaba)

Bilder: Land Salzburg/Christian Haller