Südafrika, wie es tanzt, singt und trommelt

HINTERGRUND / SCHLOTE-ZYKLUS

23/02/11 Nach einer alten afrikanischen Erzählung besitzen Kinder, die zur Zeit der Sonnenfinsternis geboren wurden, die Gabe des Regenmachens. Ein Zeremoniell, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. - Ausgangspunkt für das Musical "Africa, my Love", das heute, Mittwoch (23.2.) im Großen Festspielhaus zu sehen ist.

Die South African Musical Group habe die Theaterbühne mit ihren "mitreißenden Trommelrhythmen in den Dorfplatz des Ndebele-Stammes verwandelt" hieß es in einer Kritik unlängst über "Africa, my Love". Seit zehn Jahren schickt Schlote, in dessen Zyklus "Africa, my Love" heute, Mittwoch (23.2.) im Großen Festspielhaus zu sehen ist, die South African Musical Group regelmäßig auf Tournee. "Wir produzieren in Johannesburg", erzählt Joachim Schlote im DrehPunktKultur-Gespräch. "Ungefähr dreißig Künstler verdienen ihren Lebensunterhalt mit diesen Tourneen."

Zwei Inthega Preise für die beste Musiktheater-Produktion hat das Ensemble schon eingeheimst. Stücktitel wie "Vibrating Africa" oder "Power of Africa" lassen die Kraft der Musik und der Bewegung erahnen: Reggae, Rap, Hip Hop stehen neben ekstatischen Stammestänzen, wie überhaupt die Kombination der Stile ein Kennzeichen dieser Aufführungen sind. Die Verwurzelung in dem Glauben an Magie, aber auch Sozialkritik und die Konflikte, denen sich dieser Kontinent ausgesetzt sieht, werden mit großer Authentizität auf die Bühne gebracht.

Die Band begleitet mit einer Vielzahl von Schlagzeugen, dem Klang von traditionellen afrikanischen Instrumenten, Saxophon, mehreren Keyboards und E-Bass. "Africa, my Love" hatte am Montag im Theater in Gmunden Premiere. Bedenkt man, wie winzig die Bühne dort ist und welche Dimensionen das Große Festspielhaus in Salzburg hat, kann man sich leicht die Herausforderung an eine solche Tourneeaufführung ausmalen.

Die neueste Produktion der South African Musical Group basiert auf einem alten afrikanischen Märchen. Zwei Schwestern mit der Gabe zum Regenmachen werden vermisst. Der besorgte Vater erfährt bei der Suche viel Unterstützung von anderen Dörfern und Stämmen. Zwei in Soweto studierende Brüder sehnen sich zurück zu ihrer Familie in einem Basotho-Dorf. Wie gerne würden sie dem hektischen Leben der Stadt, zugleich aber auch der Verrohung ihrer Stammestradition entkommen, um mit ihrem Wissen, ihrem Volk zu helfen. Beeindruckt von den Mädchen der Sonnenfinsternis, ihrer Schönheit, ihrem Gesang und den alten, traditionellen Kostümen, beginnt eine Liebesgeschichte, die zur Doppelhochzeit und zur Verbrüderung von zwei Stämmen führt. (Schlote/dpk-krie)

"Africa, my Love", heute, Mittwoch (19.30 Uhr) im Großen Festspielhaus.
Der letzte Termin des diesjährigen Scghlote-Zyklus "Internationalen Theaterabende" gilt am 4. März Shakespeares "Lustigen Weiber von Windsor", einer Aufführung des Berliner Theater des Ostens. - www.theaterabende.at
Bild: Schlote Productions