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Feine Fäden, starke Nerven

MARIONETTENTHEATER

10/07/20 Die geschnitzten Darsteller sind keine Virenträger. Der Theatersaal ist groß genug für hundert Personen. Das Marionettentheater startet nach der Corona-Pause - und hofft besonders auf Einheimische. „Voll Zuversicht und Vorfreude, aber auch mit aller Vorsicht, die die aktuellen Umstände erfordert.“

Von Heidemarie Klabacher

Das zehnköpfige Ensemble unter der künstlerischen Leitung von Philippe Brunner probt seit 17. Juni und geht wöchentlich zum Coronatest. Längst ist klar, dass diesen Sommer kein großer touristischer Besucheransturm aus den USA und den asiatischen Ländern zu erwarten sein wird, daher konzentriere man sich ganz stark auf das einheimische Publikum und Gäste aus den umliegenden europäischen Ländern, erklärt Geschäftsführerin Susanne Tiefenbacher. Man habe aus dem „wirklich großen Repertoire sieben schöne Stücke ausgewählt“.

Die Kurzfassungen der Märchen seien mit sechzig Minuten Spieldauer kinder- und familientauglich, nach längerer Pause stapft wieder schimpfend das zornige Rumpelstilzchen ums Feuer. „Eine Besonderheit ist sicherlich der sehr fantasievolle Sommernachtstraum, bei dem zusätzlich zu den Puppen in einer kurzen Szene auch ein ‚echter Mensch‘ als Esel auftritt und somit die Größenverhältnisse auf der Bühne zauberhaft veranschaulicht“, sagt Philippe Brunner, der künstlerische Leiter des Theaters.

Offenbachs Hoffmanns Erzählungen ist erst voriges Jahr nach zwölf Jahren Pause wiederaufgenommen worden: „Ein Programmpunkt, den vielleicht noch nicht allzuviele Besucher gesehen haben.“ Von Mittwoch bis Freitag gibt es jeweils um 17 Uhr Kurzfassungen ohne Pause. Am Samstag gehen 19.30 Uhr die Originalfassungen von Zauberflöte und Hoffmanns Erzählungen über die Bühne. Hoffmann gibt es in Kurz- und Langversion.

Für Susanne Tiefenbacher, die designierte Leiterin des Marionettentheaters ab Oktober, über die Zukunft des Hauses: „Die Herausforderung wird sein, gemeinsam mit dem Ensemble und temporären externen Partnern neue Formate und Kooperationen zu entwickeln, die sowohl die großartige Tradition respektieren, als auch modern, pfiffig und ungewöhnlich sein können. Dass wir dafür mehr finanzielle Ressourcen – und auch mehr Publikum – benötigen, liegt auf der Hand.“

Alle Stücke und Termine - www.marionetten.at
Bild: dpk-klaba
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Puppen- und Menschenzauber

 

 

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