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… geht's von selber kaputt

KABARETT / MOTZART / LUISE KINSEHER

04/02/11 „Geld allein macht nicht glücklich, aber es ist immer noch besser, im Taxi zu weinen als in der Straßenbahn“: Immer wieder wirft Luise Kinseher die Frage auf, was denn Geld aus uns macht, beziehungsweise was wir aus Geld machen.

Von Eva Bernadette Müller

altEs war der sechste Abend des MotzArtFestivals und die erste Frau auf der Bühne: Luise Kinseher kehrte mit ihrem Programm „Einfach reich“ zu Österreichs ältestem Kabarettfestival zurück.
Das Ding der Dinge, die prototypischste Ausformung aller Wohlstandsbegleiterscheinungen, ein silber-metallic glänzendes Irgendwas, fließt genauso durch den Abend wie die Mitarbeiter der Satirikerin: Gitti Lachner, Frau Rösner, Helga Frese und Maria. Vier absolut verschiedene Frauen, deren einzige Gemeinsamkeit es wohl ist, dass sie alle ein bisschen so aussehen wie Luise Kinseher. Im fliegenden Wechsel stellt sie diese Charaktere fast gleichzeitig auf die Bühne.

Eigentlich, so sagt sie, wollte sie ja diese konsumgüterüberflutete Welt hinter sich lassen und sich in der Schweiz auf eine Alm zurückziehen, aber da haben die anderen vier auch noch ein Wörtchen mitzureden: Die heiratswütige Gitti will lieber einen reichen Mann. Die überkorrekte Frau Rösner hätte gerne ein Häuschen in der Oberpfalz. Die ihren Ehemann Heinz nach allen Regeln der Kunst unterdrückende Helga will Frau Kinsehers Porsche und die ehemals millionenschwere, dem Alkohol nicht abgeneigte Maria will Spaß.

Als Zugabe gab es das erste und letzte Lied des Abend: das Comeback der „famous Mary of Bawari“ mit „Kummts jetz gemma nu wo nei“ und eine niederbayrische Liebeserklärung. Und so nebenbei hat das Publikum die Wahrheit über Gorge Clooneys Kaffeekonsum erfahren und man lernte einfache Tipps und Tricks wie man im Fall der Fälle die Apokalypse überlebt. Die hat nicht auf sich warten lassen: Der Porsche ist kaputt, die Wohnung steht unter Wasser und die Abendkassa ist mit Heinz durchgebrannt: „Wenn man sich um nichts mehr kümmert geht’s von selber kaputt“.

Bild: www.luise-kinseher.de

 

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