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Saures Kompott

SOMMERTHEATER/ DAS ELFENKOMP(L)OTT

15/08/11 Mit einem spannend klingenden Experiment wagte sich Mathias Schuh am Freitag 12.8.) an ein junges Publikum: ein Musik-Comic-Theater sollte das Kinderstück im Kleinen Theater sein. Leider wirkte dieses nur aufgesetzt und platt.

Von Ursula Trojan

Karl Grasmuck sucht seinen Zwillingsbruder Kurt. Das letzte Lebenszeichen kam von der grünen Insel, aber „es ist leicht, sich in Irland zu verirren auf irischen Irrwegen“. Wie ein Schattentheater steht auf der Bühne ein Rahmen, auf den eine Leinwand gespannt ist. Karl (Mathias Schuh) kommuniziert mit den Figuren, die auf der Leinwand dargestellt sind, und die den Mund und sich selbst bewegen, wie in einem Cartoon. Egal ob Menschengestalt oder „spitzohriger Libellenflügler“ – mit allen ist Karl ständig im Dialog. Das Sprech-Timing klappt - meist.

Etwas Wesentliches bleibt jedoch auf der Strecke: Die Wärme fehlt dieser Produktion. Ein nicht vorhandener Funke springt auch nicht nicht auf die Zuschauer über. So blickt man starr, zeitweilig ratlos, emotionslos auf die Geschehnisse. Viele Ideen und Wortspiele wären schon witzig, doch ist man in der Umsetzung von Theatermann Mathias Schuh anderes gewöhnt. Als hätte er mit Bedacht sorgsam alle märchenhafte Stimmung herausgenommen, bleibt ein nüchternes, zweidimensionales Gerüst übrig. Das ist schade, und bedient die Zielgruppe „Elfen-Fans“ (Mädchen und jüngere Kinder) nicht wirklich.

Feenwesen müssen nicht kitschig zuckerlrosa dargestellt werden, da seien der gewohnte Humor und die bekannte Handschrift Mathias Schuhs – gotlob – vor. Die wenig ansprechenden Animations-Geschöpfe jedoch würden besser in eine Geschichte mit anderer Thematik passen (eine winzige Ausnahme ist Schutzelfe Elfira). Laut Beschreibung im Programmheft wurde die Story über die  abenteuerliche Suche nach dem verschollenen Bruder von den irischen Feenmärchen der Brüder Grimm inspiriert. Schauspieler aus Fleisch und Blut oder Puppen, und vertraut-liebevoll gesetzte Regie-Einfälle sind jedoch nicht so leicht(fertig) zu ersetzen.

Zu sehen noch am 16., 18. und 20. August im Kleinen Theater im Rahmen des Sommertheaters. Für alle ab 5 Jahren.
Foto: Andreas Hechenberger

 

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