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Ein Toi-toi-toi vom lieben Gott

ERZDIÖZESE / OTTO SCHENK

13/04/16 Wäre Gott in Otto Schenks Welttheater „Regisseur, Statist oder Kulissenschieber“? Diese Frage richtete der Salzburger Erzbischof Franz Lackner am Dienstag (13.4.) an den Schauspieler und Regisseur Otto Schenk. „Ich hätte Gott gerne als Souffleur gehabt“, so Schenk, „eigentlich mein ganzes Leben“. Und: „Ein Toi-toi-toi vom lieben Gott wäre auch nicht schlecht.“

Otto Schenk war der dritte Gast in der Reihe „Beim Erzbischof zu Gast“. Mehr als hundert Interessierte nahmen am Gesprächsabend im Foyer des Bischofshauses am Kapitelplatz teil. Im „Erforschen der Schlupfwinkel des Zweifelns und des Glauben-Könnens“ sah Otto Schenk eine weitere Parallele zwischen der Schauspielerei und dem Glauben. Auch Erzbischof Franz Lackner, der Glaube als „Spiel von Nähe und Distanz“ bezeichnete, hielt fest: „Beim Zweifeln, Staunen und Fragen fängt das Philosophieren an.“

Schenk, der sich als „Verehrer der Kirchenkunst“ deklarierte, hatte für Erzbischof Lackner wertvolle Tipps für das Schreiben und Halten einer Predigt parat: „Fangen Sie mit einem Satz an, der gar nichts mit der Predigt zu tun an, beispielsweise ‚Ich mag keine Zwetschgenknödel‘“. Er werde sich wundern, wie aufmerksam die Leute werden. Freilich. „Wie Sie dann die Kurve kratzen von den Zwetschkenknödeln zu Gott, das ist Ihre Sache.“ Schenk ernsthaft: Man könne sich in einer Predigt „auf eine bestimmte Person konzentrieren“ und solle mit der „Sorge für ein Thema“ auftreten. Denn: „Sorge und Emotion sind das Wichtigste.“ Und auch: „Nicht so tun als ob“,

Auch unangenehme Szenarien ließen sich humorvoll lösen, so Schenk. Läutet während einer Predigt ein Handy, könne man „recht liebe Grüße“ bestellen. Und: „Eine gute Predigt darf so lange dauern, so lange sie gut ist.“, reagierte der Kabarettist auf eine Frage aus dem Publikum. Es komme auf die Bereitschaft der Zuhörer an, mitzugehen.

Persönliche Anekdoten und herzhaftes Lachen prägten den Abend im Bischofshaus, in dem aber auch klar wurde: „ Das Komische und das Tragische liegen oft nahe beieinander. Das Komische kann ein Schritt zurück ins Leben sein“, betonte Otto Schenk. (EDP/dpk)

Das Video zum Nachschauen:
Bilder: Erzdiözese Salzburg

 

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