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Moderne Mythen

ERNST VON SIMENS MUSKPREIS / BEAT FURRER

23/01/18 Beat Furrer wurde heute Dienstag (23.1.) für „ein Leben im Dienste der Musik“ mit dem Ernst von Siemens Musikpreis geehrt. „Beat Furrer gestaltet seit vielen Jahren die musikalische Gegenwart auf die eindrücklichste Art und Weise. Sein Einfluss auf jüngere Generationen von Komponisten und Interpreten ist enorm.“

Der rennomierte Preis ist mit 250.000 Euro dotiert. „Als Festspielkünstler ist der Komponist und Dirigent Beat Furrer seit 1993 wiederholt in Salzburg aufgetreten, erinnern die Salzburger Festspiele in ihrer Aussendung. Der Gründer des Klangforum Wien leitete 2008 die Oper „Luci mie traditrici“ von Salvatore Sciarrino in der Kollegienkirche. Im selben Sommer wurde Furrers Hörtheater in acht Szenen „Fama“ aufgeführt. 

„Beat Furrer gilt als einflussreiche und prägende Künstlerpersönlichkeit. Seine Kompositionen ermöglichen einen anderen Blick auf das Vertraute und eröffnen neue Erzähl- und Hörweisen. Beat Furrers gesamtes Schaffen scheint vom Versuch beseelt, das Vergehen der Zeit aufzuhalten“, sagt Intendant Markus Hinterhäuser. Im Sommer 2018 widmen die Salzburger Festspiele dem Werk des österreichisch-schweizerischen Komponisten die Konzertreihe ZEIT MIT FURRER.

Schon das frühe, nach einem Asteroiden benannte Ensemblestück „Gaspra“ mit seiner zerklüfteten, montageartigen und dennoch homogen wirkenden Form zeige „zugleich schroffe Gegensätze und ihre Überwindung“. In „Begehren“ nach Texten von Cesare Pavese, Günter Eich, Ovid und Vergil erscheine ein dramatischer Moment geradezu eingefroren, „als sich der Protagonist nach seiner Gefährtin umdreht und sie für immer verliert).

Antike Mythen und in ihren Obsessionen gefangene Individuen aus der modernen Literatur werden in Furrers Kosmos miteinander verschmolzen: so auch in der um Wahnsinn und Ekstase kreisenden Oper „Invocation“ nach Marguerite Duras, Ovid und Pavese oder im Musiktheater „Wüstenbuch“, das mit Texten von Ingeborg Bachmann, Händl Klaus, Antonio Machado, Lukrez sowie einem altägyptischen Papyrus-Palimpsest vom Tod und seiner Überwindung erzählt. „Bei Furrer lässt sich das Verklingen immer wieder anders wahrnehmen, und seine klanglichen Grenzüberschreitungen werden zum Sinnbild menschlicher Existenz“, so Markus Hinterhäuser. (Salzburger Festspiele/dpk)

Kozertreihe - ZEIT MIT FURRER  sponsored by Roche - www.salzburgerfestspiele.at
Bild: David Furrer

 

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