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ST. JOHANN / GEDENKJAHR

„Russenfriedhof“ neu gestaltet

08/05/18 Nicht nur in Mauthausen wurde am vergangenen Wochenende der Vergangenheit gedacht. Auch am „Russenfriedhof“ in St. Johann gab es eine Gedenkfeier.

Drei Glasstelen des Salzburger Künstlers Karl Hartwig Kaltner erinnern in St. Johann im Pongau an die Gräuel der Nazi-Zeit. Sie sind Teil des neu gestalteten Eingangsbereiches des so genannten „Russenfriedhofes“. Der Grund beim Eingang wurde vom Eigentümer, einem Landwirt, zur Verfügung gestellt. Die Kosten für die Stelen von gut 30.000 Euro wurden von der Stadtgemeinde St. Johann im Pongau und der Kulturabteilung des Landes getragen.

Historische Fotos und Aufschriften in vier Sprachen erinnern an das Schicksal der Opfer. „Es ist unsere Aufgabe, nicht zu schweigen, damit die nächsten Generationen nicht vergessen. Unsere Verantwortung ist es, den Opfern zu gedenken und ihre Geschichten zu bewahren“, so Landesrat Heinrich Schellhorn.

Während des Zweiten Weltkrieges haben mehr als 3.500 Kriegsgefangene im Lager in St. Johann ihr Leben verloren. Die meisten von ihnen waren Russen. Da der Ortsfriedhof nicht mehr ausreichte, wurde 1942 ein Massengrab, der heutige „Russenfriedhof“, errichtet.

Ende 2013 gründete sich der Verein „Geschichtswerkstatt St. Johann“. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, die Ereignisse während der Zeit des Nazi-Regimes aufzuarbeiten. So setzte er sich auch dafür ein, auf dem Areal erläuternde Infotafeln aufzustellen. (LK)

 

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