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TODESFALL

Erika Weinzierl

26/10/14 Die „Grande Dame“ der österreichischen Zeitgeschichte Univ.-Prof. Erika Weinzierl ist am Dienstag (26.10.) im 90. Lebensjahr verstorben. Sie war auch lange Ordinaria an der Universität Salzburg.

Die Wienerin widmete ihr Leben als Wissenschafterin vor allem der Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Als Warnerin vor Rechtsradikalismus und -populismus war sie aber nicht nur als allseits geachtete Zeithistorikerin in der Öffentlichkeit präsent. Als „Mutter Courage der zeitgeschichte“ wurde sie in einem Presseartikel einmal bezeichnet. Die "Mahnerin wider das Vergessen und Verdrängen" hatte sich während des Zweiten Weltkriegs selbst im Widerstand engagiert.

In den Tagen der Befreiung Wiens Mitte April 1945 befand sie sich in einem Kreis katholischer Studenten in einer Wohnung in der Wiener Ebendorferstraße, die die Wiedereröffnung der Universität vorbereiteten und schließlich durchsetzten, dass ein Sommersemester 1945 stattfinden konnte. Nach Kriegsende wirkte sie innerhalb der Hochschülerschaft am Wiederaufbau der Universität Wien mit.

Nach der Promotion zur Historikerin fand sie zunächst eine Stelle im Österreichischen Staatsarchiv, bereits 1961 habilitierte sich Weinzierl für Österreichische Geschichte an der Universität Wien mit einer kirchenhistorischen Arbeit über „Die Österreichischen Konkordate von 1855 und 1933“. 1964 ging sie nach Salzburg, wo sie zunächst am „Institut für Grundfragen der Wissenschaften“ die kirchliche Zeitgeschichte betreute. 1967 erhielt sie ein Extraordinariat an der damals gegründeten philosophischen Fakultät der Universität Salzburg und 1969 das Ordinariat für Österreichische Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte. 1979 wurde sie an die Universität Wien auf den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte am Institut für Zeitgeschichte berufen, sie emeritierte 1995. (KAP/dpk)

 

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