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WISSENSCHAFTSPREIS

Wie die Jungen Europa sehen

22/01/14 Das Ergebnis überrascht nicht: Junge gebildete und politisch interessierte Städter sind in Österreich am meisten von der Idee der europäischen Integration überzeugt.

Zu diesem Ergebnis gelangt auch Christina Ortner, die sich in ihrer Dissertation mit dem Verhältnis von jungen Erwachsenen zur europäischen Union sowie der Rolle der Medien auseinandersetzte. Für ihre Arbeit wurde sie mit dem Senator-Otto- Wittschier-Wissenschaftspreis 2014 ausgezeichnet. Ortners Arbeit ist am Salzburg Centre of European Union Studies (SCEUS) der Universität Salzburg entstanden. Dank finanzieller Unterstützung der Stiftungs- und Förderungsgesellschaft der Universität Salzburg erscheint sie demnächst im Nomos Verlag als Buch.

In ihrer Studie zeichnet Christina Ortner ein vielschichtiges Bild über das Verhältnis der Jungen in Österreich zur EU. Für die Entwicklung ihrer Sichtweisen spielen Informationen aus den Medien eine zentrale Rolle. Auf Basis von Interviews in Form persönlicher Gespräche sowie einer Online-Umfrage kommt Ortner zu dem Ergebnis, dass nur eine kleine Gruppe voll und ganz hinter der EU steht. „Diese Leute interessieren sich insgesamt für Politik und verfolgen die Geschehnisse regelmäßig“, sagt Ortner. Der überwiegende Teil der Befragten äußert jedoch grundsätzliche Bedenken der EU gegenüber. „Ängste gibt es viele, etwa vor dem Verlust nationaler Souveränität“, so Ortner. Durch mangelnde Information und eingeschränkte Mitbestimmungsmöglichkeiten würden sich die jungen Menschen von europäischer Politik oft ausgeschlossen fühlen. Kritikpunkte seien insbesondere die hohen Kosten der EU sowie eine zu geringe Vertretung ihrer Interessen durch die politischen Eliten. Die überwiegende Mehrheit sei jedoch wenig an europäischer Politik interessiert und dementsprechend schlecht informiert.

Das Wissen über die EU komme zunächst aus der Familie und der Schule. In der Folge stießen junge Menschen vielfach in Medienberichten auf europäische Politik. Als wichtigste Quellen werden dabei der ORF und die Kronenzeitung genannt und etwas seltener die Qualitätspresse. „Insgesamt haben die Medien bei den Befragten einen hohen Stellenwert, was Wissen und Meinungsbildung zur EU betrifft“, sagt Ortner. Die Befragten sähen die Medien jedoch kritisch und hätten den Eindruck, dass die Berichterstattung je nach Ausrichtung einseitig positiv oder negativ über die EU sei. (Universität Salzburg)

Bild: Universität Salzburg / Kolarik

 

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