Kunst kommt, Kunst geht

SALZBURG FOUNDATION

07/10/10 Was den Sommer über so leicht und scheinbar schwerelos in den Himmel ragte, erforderte beim Abtransport schweres Gerät und starke Männer: Auf dem Krauthügel sind am Mittwoch (6.10.) die Kräne und Schwerlaster aufgefahren, um die Kunstwerke von Bernar Venet wegzuräumen. Gut, dass eine der Metallplastiken - jene vor der Universität Mozarteum - stehen bleibt.

Von Heidemarie Klabacher

altDie Liebhaberinnen und Liebhaber der federleichten Stahkolosse hatten ohnehin eine Galgenfrist bekommen: Bis 31. August war die Präsentation ursprünglich angekündigt, abtransportiert wurden die stählernen Winkel, Bögen und Spiralen erst gestern Mittwoch (6.10.). Eine Art Haupt- und Staatsaktion, eine Performance der Verpackungs- und Schwertransportkunst.  

alt2.500 kg. 10.000 kg. 7.500 kg. 11.000 kg - Kunstwerke dieses Kalibers packt man nicht einfach ein. Allein die Auffhängung und Sicherung der „Arcs in Disorder“ war eine faszinierende hochkomplexe Angelegenheit mit Gurten und lederumwickelten Seilen. 

altIn der Waagrechten ebenso ordentlich wie in der Senkrechten, gelagert auf einem Schwertransporter, gaben sich die überdimensionalen stählernen "Zeltstangen", die sommers über in der Nähe der Brunnhausgasse in den Himmel ragten.

altDie Spuren der gefällten Kolosse in der Erde erinnern an die Fußstapfen von Dinosaurieren oder an die Abdrücke von Stützpfeilern längst gestarteter Mondraketen... Die Arbeiten Venets verführen die Phantasie, auch wenn sie nicht mehr da sind...

Im Schein der herbstlichen Nachmittagssonne schimmerte der von Bernar Venet verwendete Spezial-Stahl mit dem extrem hohen Kupferanteil warm und rötlich golden und der Abschied von den Kolossen fiel noch schwerer. Gut, dass eine der Metallplastiken - jene vor der Universität Mozarteum - in Salzburg bleibt.

Die Schau mit Arbeiten von Bernar Venet auf dem Krauthügel war ein temporäres Projekt der Salzburg Foundation. Das nächste permantent in Salzburg aufgestellte Kunstwerk im Rahmen des Kunstprojekts  Salzburg wird am Samstag (9.10.) im Hof Dietrichsruh (Toskana-Trakt der Universität Salzburg) enthüllt: "Awilda" von Jaume Plensa - www.salzburgfoundation.at
Bilder:  dpk-klaba