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Die zeichnerischen "Spickzettel"

U.B.R.GALERIE / JULIA MAURER

25/08/11 Eine ganze Wand ist voll mit Zeichnungen: auf Blättern, wie sie gerade greifbar sind. Das kann schon mal ein Notizblock sein oder Seiten aus einem linierten Heft. Julia Maurer ist eine unermüdliche Zeichnerin.

Von Reinhard Kriechbaum

altUnd was zeichnet sie? Menschen vor allem, bei allen möglichen und unmöglichen Tätigkeiten. Paarweise treten sie sehr oft auf in der zeichnerischen Welt von Julia Maurer, und wenn sie dann allein im Bett liegen oder auf der Bettkante sitzen, sieht man ihnen Glück oder Frust, Zufriedenheit oder (Ver)Zweifeln an. Oft sind es Simultan-Bildchen, wir sehen also zwei Szenen einer „Geschichte“, die wir uns selbst zusammenreimen müssen. Die Schriftnotizen, die gelegentlich auftauchen, locken uns auf eine Deutungs-Fährte, aber das muss nicht sein.

altZeichnerische Gedächtnisprotokolle also, Bildnotizen. Manches hat Julia Maurer, eine 28jährige Wiener Künstlerin, beobachtet, anderes in Magazinen entdeckt oder gar im Fernsehen oder im Kino gesehen. Daraus wachsen Geschichten „mit losen Enden“, wie es die Galeristin Ulrike Reinert formuliert.

Die Menschengeschichten werden auch in Ölmalerei gebannt, auf weiß oder schwarz grundierten Leinwänden. Auf die psychische Befindlichkeit der Protagonisten scheint die Grundfarbe keinen Einfluss zu haben, der Schwimmer im Schwarz wirkt nicht unzufrieden mit sich, aber anderen in den weißen Bildern steht der Pessimismus ins Gesicht geschrieben. All das erschließt sich nicht unmittelbar und lässt Deutungsspielräume offen.

Julia Maurer macht aber auch kleine, verspielte Skulptürchen. Die Muschel, die an einem Faden in einem Wasserglas hängt, könnte einem fast leid tun, so weit weg, nämlich „1000 Miles from home“. Der „Jardin permanent“ ist wirklich ein ewiger Garten, trockenes Laub in einem erdbraunen Kaffeehäferl, aber leider nicht ewiges Grün.

Julia Maurer steht noch ganz am Anfang ihrer Karriere. Mit den Zeichnungen von 180 und Ölbildern meist unter 1.000 Euro kann man in der U.B.R-Galerie noch echte Häppchen ergattern.

Bis 3. September in der U.B.R. Galerie - www.ubr-galerie.com
Bilder: U.B.R. Galerie

 

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