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Salzburger Künstler sind fleißig unterwegs

HINTERGRUND / FÖRDERPOLITIK / AUSLANDSATELIERS

14/06/12 „Salzburg ist auf Landesebene Vorreiter in Österreich, was den Künstleraustausch betrifft“, sagt die zuständige Beamtin und Leiterin der Galerie im Traklhaus, Dietgard Grimmer. Was Künstler heimbringen von ihren Gastatelier-Aufenthalten, ist in zwei Ausstellungen zu sehen.

Von Reinhard Kriechbaum

Salzburg sei „einsame Spitze“, was diese Förderschiene betrifft, so Grimmer. „Nur der Bund hat ähnlich viele Gastateliers wie das Land Salzburg. Das heißt: Für Salzburger Künstler stehen die Chancen sehr gut, von der jedes Jahr zusammentretenden, personell wechselnden Jury für Auslandsaufenthalte nominiert zu werden. Auch die Stadt hat ein ähnliches Programm.

Die Galerie im Traklhaus zeigt im Sommer 2012 ausschließlich Arbeiten von Salzburgern. In zwei aufeinander folgenden Ausstellungen werden die Werke von 11 Künstlerinnen und 15 Künstlern vorgestellt. Sie waren in den vergangenen Jahren in Berlin, Budapest, Chicago, Mexico City, Paliano bei Rom, Paris, Peking, Sardinien, Sharjah in den Arabischen Emiraten, Tenno im Trentino, Vilnius und Warschau.

Seit 1987 organisiert die Kulturabteilung des Landes Salzburg dieses Atelier-Aus­tauschprogramm, das immer wieder um andere, neue Destinationen erweitert werden konnte.

Die Auslandsateliers werden jedes Jahr ausgeschrieben, zwischen fünfzig und siebzig Bewerbungen gibt es für die derzeit 11 Ziele. „Jedes Jahr kommen bis zu zwanzig Künstlerinnen und Künstler auf diese Weise ins Ausland“, sagt Dietgard Grimmer. Sie erhalten ein Stipendium, das je nach Entfernung von Salzburg und Lebenskosten mit 500 bis 1000 Euro pro Monat dotiert ist.

Das Land stellt im Gegenzug ein Atelier im Künstlerhaus zur Verfügung. Es ist also eine Art der Förderung, die auf Austausch basiert. Eine Ausnahme ist das Salzburg-Atelier in Paris: Seit 1992 hat Salzburg in der Cité Internationale des Arts in Paris ein Wohnatelier auf Basis einer Mietvorauszahlung bis ins Jahr 2060 zur Verfügung. Jeweils für drei bis vier Monate können Salzburger dorthin fahren. Dieser Raum steht dem Land Salzburg das ganze Jahr über für bildende Künstler zur Verfügung.

Für die beiden Ausstellungen im Sommer seien vor allem Kunstschaffende eingeladen worden, „die mehrmals im Ausland waren oder eben besonders interessante Werke geschaffen“ hätten, erklärt die Galerieleiterin.

Altersbeschränkung gibt es keine bei dieser Förderschiene. Logisch freilich, dass vor allem junge Künstler die oft längeren Auslandsaufenthalte nutzen. Vom Geld bekommen sie übrigens vorab nur die Hälfte, die zweite Rate gibt es erst, wenn sie heimgekehrt und einen Arbeitsbericht vorgelegt haben. Sonst gibt es keine Vorgaben. Manche Künstler nutzen die Zeit im Ausland, um sich unabgelenkt ihren jeweiligen Themen zu widmen, andere nutzen die Gelegenheit, Fremdes kennen zu lernen und mit ihrem Schaffen drauf zu reagieren.

„mitgebracht – aus Italien bis China“. Der erste Teil der Schau ist bis 28. Juli, der zweite von 3. August bis 15. September zu sehen – www.traklhaus.at
Bilder: dpk-krie
Zum Ausstellungsbericht {ln:Weit gereist, viel erfahren}

 

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