Küssende Musen, Musik und Inklusion

DOMQUARTIER / BILANZ UND AUSBLICK

19/02/20 Im DomQuartier geht es heuer nicht nur in der heute Mittwoch (19.2.) eröffneten Jahres-Sonderausstellung Der Kuss der Musen. Festspiele göttlicher Inspiration um Musik und Theater.

Die Schau Überall Musik! Der Salzburger Fürstenhof – ein Zentrum europäischer Musiktradition 1597-1807 wird am 27. Juni in den Prunkräumen der Residenz, im Nordoratorium, in der Langen Galerie und im Musikraum des Museums St. Peter eröffnet. Sie soll, so hieß es heute in einem Pressegespräch, das bisher umfassendste Ausstellungsprojekt des DomQuartiers werden. Salzburger Musikgeschichte ist ja mehr als Mozart, und überregionale Wahrnehmung gab's nicht erst mit der Gründung der Festspiele, sondern auch in früheren Jahrhunderten schon. Man denke bloß an die Geigenschule des H.I.F. Biber. Was für das DomQuartier als Ausstellungsort spricht: Residenz, Dom und St. Peter vereinen auf einzigartige Weise originale Erstaufführungs-Stätten weltlicher und geistlicher Musik. Bemerkenswert: Als Gestalter für diese Ausstellung hat man den Filmemacher Virgil Widrich und sein Team von Checkpointmedia verpflichtet. Dazu drängt sich ein musikalisches Rahmenprogramm natürlich auf. Die Konzeption erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Johann-Michael-Haydn-Gesellschaft und deren Generalsekretär Peter Peinstingl, der eine Überall Musik-Fanfare komponieren wird.

Im Bereich der Kulturvermittlung ist man stolz auf die Angebote für Menschen mit speziellen Bedürfnissen: Es finden regelmäßig Führungen für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen, Führungen in Gebärdensprache und solche für Menschen mit Demenzerkrankung statt. „Als offene Kulturinstitution braucht es die Einbindung aller Menschen und ein Zusammenführen einer zunehmend heterogenen Gesellschaft“, hieß es bei der Jahres-Pressekonferenz. Deshalb bietet das DomQuartier im April Zeichenworkshops mit dem afghanischen Künstler Meysam Taheri an, es wird Sprachförderprogrammen für Flüchtlinge und Asylwerber geben und eine ökumenischen Dialog-Veranstaltung. Auch Kindergartenkinder und Senioren sollen im DomQuartier aufeinander treffen.

Ein Barockfest am 27. Juni wird in Memoriam Albert Hartinger gewidmet. Im Vorjahr hat dieses Musikformat knapp 400 Besucher erreicht. Es kooperieren die Salzburger Bachgesellschaft und die Universität Mozarteum (Institut für Alte Musik). Die Kooperation mit der Mozartwoche, die in diesem Jänner begonnen hat, soll mit einem Kammerkonzert und einem Talk fortgesetzt werden.

Für die touristische Initiative Europäische Mozart Wege, deren Mitglied das DomQuartier seit Jahresbeginn ist, will man im Herbst einen eigenen Mozart-Weg durch den Ausstellungskomplex einrichten. Kein Kunststück, war der Genius loci in diesen Räumlichkeiten doch quasi zu Hause.

Museumsarbeit im Hintergrund: Bei der Bestandsarchivierung der Residenzgalerie wird man mit technischen Neuerungen der fortschreitenden Digitalisierung Rechnung getragen. Ein spezielles Restaurierprogramm gilt den 81 Holztafel-Bildern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, die besonders unter Klimaschwankungen leiden. Dafür gab's extra Geld vom Bundeskanzleramt.

Aber das Wichtigste – wie wird das DomQuartier besucht? Geschäftsführerin Elisabeth Resmann und Landeshauptmann Wilfried Haslauer konnten in dem Pressegespräch heute Mittwoch (19.1.) erfreuliche Zahlen nennen: 2019 verzeichnete das DomQuartier 131.435 Besucherinen und Besucher, das ist ein Plus von 14 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor. In den ersten fünf Jahren seit der Gründung des DomQuartiers hat man pro Jahr rund 120.000 Gäste verbuchen können. Zur Langen Nacht der Museen 2019 kamen 3.947 Menschen, das sicherte den ersten Platz im Besucher-Ranking aller teilnehmenden Institutionen in der Stadt Salzburg. (DomQuartier/dpk)

Bilder: dpk-krie (2); DomQuartier Salzburg (1)
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