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Geschichte(n) des privaten Lebens

SALZBURG PRIVAT

16/05/17 Kindergeburtstag. Familienausflug. Das neue Auto oder das erste Fahrrad... Sage keiner, das interessiert die Historiker nicht. Im Gegenteil: Alltagsgeschichte ist ein Bestandteil – der wichtigste im Grunde – der „großen“ Geschichte, die nicht längst nicht mehr nur aus Kaisern und Feldherrn besteht.

Dass wissen die Historiker schon lange – und immer öfter wird Alltagsgeschichte wissenschaftlich dokumentiert und erforscht. Sonntag bei der Aktion „salzburg privat“. Da wird auf spannende weise ein Fundus an Alltagsgeschichte aufgebaut: Salzburgerinnen und Salzburger ihre alten analogen Amateurfilme abgeben, die dann kostenlos digitalisiert, auf DVD überspielt – und von Historikern verarbeitet werden. Es ist eine Initiative des Landes, des Filmarchiv Austria und von Salzburg 20.16. Die Aktion läuft noch bis Ende Oktober 2017. Das Motto des Zeitgeschichte-Projekts: „Ihre Filme schreiben Geschichte.“

Das Interesse an der Ende März gestarteten Aktion ist groß, bisher wurden von 390 Personen 7.600 Filme vor allem in öffentlichen Bibliotheken abgegeben: „Viele Salzburgerinnen und Salzburger schreiben diese Tage ein Stück Zeitgeschichte mit“, so Landesrätin Martina Berthold. Sechzig Abgabestellen gibt es im gesamten Bundesland, in der Landeshauptstadt können Filme im Salzburg Museum, in der Robert Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen sowie in den Pfarrbibliotheken Aigen und St. Vitalis abgegeben werden.

„Mit ‚salzburg privat‘ haben wir vor einigen Wochen ein kulturelles Großprojekt im Bundesland Salzburg gestartet. Mit diesen filmischen Erinnerungen liefern die Salzburgerinnen und Salzburger einen wertvollen Beitrag zur Sicherung der Salzburger Kulturgeschichte für die nächsten Generationen“, sagt Kulturreferent Landesrat Heinrich Schellhorn. Die wertvollen filmischen Erinnerungen werden damit vor dem Vergessen und der Zerstörung bewahrt.

Analoge Amateurfilme auf Schmalfilmbasis wurden von den 1920er Jahren bis in die 1990er Jahre und damit bis zum Aufkommen der Videotechnologie eingesetzt. Durch „salzburg privat“ soll nun dieser wesentliche Teil des audiovisuellen Gedächtnisses der Salzburgerinnen und Salzburger gesichert werden. Alle Teilnehmenden erhalten ihre Filme in Form von DVDs zurück. Die Digitalisierung und Überspielung der Filmaufnahmen erfolgt im Filmarchiv Austria. Dort werden kulturhistorisch bedeutsame private Filmdokumente professionell gesichert und archiviert.

In einem zweiten Schritt sollen dann im Jahr 2018 die interessantesten Beispiele in Form einer interaktiven Online-Chronik veröffentlicht werden. Dieses ebenfalls von Land Salzburg und Filmarchiv Austria initiierte Projekt wird als Community-Internet-Portal ausgerichtet. Das gibt allen Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, nach dem Wiki-Prinzip selber Anmerkungen und Kommentare zu den im Netz aufrufbaren Filmen einzubringen. (Landeskorrespondenz/dpk-klaba)

Weitere Informationen unter www.salzburg.gv.at
Bild: service.salzburg.gv.at/Filmstill

 

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