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Nachfahren von Schönberg, Pläne von Max Reinhardt

FESTSPIELE / USA

30/04/18 Die „Los Angeles Times“ haben die Salzburger Festspiele vergangenen Herbst zum weltbesten Festival gewählt und William Kentridge, den Regisseur von „Wozzeck“ zum „Opera Artist of the Year“. Grund genug,das Festspielprogramm des kommenden Sommers in Los Angeles vorzustellen.

Die letzte Programmpräsentation in LA ist mehr als 15 Jahre her. Auf der Gästeliste: die ehemalige amerikanische Botschafterin in Österreich Susan McCaw, Regisseur Robert Dornhelm, Gil Garcetti (der Vater des derzeitigen Bürgermeisters von Los Angeles) und Wolfgang Puck, der Kärntner, der es in den USA zum Starkoch und Besitzer eines kulinarischen Imperiums gebracht hat.

Zu diesem Anlass waren auch fünf Mitgliedern der Familie Schoenberg zugegen: der Sohn des Komponisten Ronald mit Frau Barbara und Enkel Randol sowie Sohn Lawrence und Ehefrau Anne. Diese luden Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler pontan zu einem Besuch in die Schönberg-Villa ein und zeigten ihr unter anderem das Zimmer, in dem Arnold Schönberg Unterricht gegeben, das Klavier auf dem er gespielt und die Bücher mit denen er sich umgeben hatte. Der Nachlass Schönbergs ist seit 1998 im Arnold Schönberg Center in Wien zu sehen.

Tags darauf war Helga Rabl-Stadler als Gast des Los Angeles Jewish Film Festival (LAJFF) Teilnehmerin der Panel-Diskussion über Max Reinhardt, dessen einziger amerikanischer und Oscar-prämiierter Film „A Midsummer Night’s Dream“ anläßlich seines 75. Todestages gezeigt wurde. Was die meisten Zuschauer nicht wussten: Max Reinhardt schlug im März 1930 dem Bürgermeister von Los Angeles vor, „ein dramatisch-musikalisches Festspiel in der Hollywood Bowl während der Olympiade in Los Angeles 1932“ zu veranstalten. Und zwar nach dem Muster von Salzburg u.a. mit „Bastien und Bastienne“ von Mozart und dem auch in Salzburg so erfolgreichen „Sommernachtstraum“ von Shakespeare. 1934 fanden zwar Festvorstellungen in Los Angeles statt, aber seinen Traum von Festspielen in Kalifornien konnte Max Reinhardt nicht verwirklichen.

„Daß Reinhardt 1938 nicht mehr aus den USA nach Salzburg zurückkehren konnte, sondern von den Nazis schändlich vertrieben wurde, ist ein sehr dunkles Kapitel in der Geschichte unserer Stadt, über das wir in diesem Sommer bei unserem Festspielsymposium „Zeitenwende 1918/1938“ selbstverständlich auch diskutieren werden", versprach Helga Rabl-Stadler. (PSF)

Bilder: Salzburger Festspiele

 

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