Dreißig Tage immerhin

SALZBURGER FESTSPIELE

25/05/20 Die Jubiläums-Festspiele nehmen Gestalt an: Sie werden nicht am 18. Juli beginnen, sondern erst am 1. August. Heute Montag (25.5.) hat das Kuratorium grünes Licht gegeben für das modifizierte Programm.

Im 100. Jahr ihres Bestehens werden die Salzburger Festspiele also vom 1. bis zum 30. August dauern. Anstatt wie ursprünglich vorgesehen zweihundert Veranstaltungen an 44 Tagen und 16 Spielstätten wird es etwa neunzig Termine geben. Und „höchstens sechs Spielstätten“. Alle Produktionen des Jubiläumsprogramms, die in diesem Sommer auf der Strecke bleiben, sollen 2021 gezeigt werden.

Eine halbe Stunde vor Beginn der Kuratoriumssitzung war von Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer jene Verordnung präsentiert worden, mit der wichtige Parameter für alle Veranstalter festgelegt wurden. Dies gibt nun auch den Festspielen konkrete Anhaltspunkte für die weitere Vorgangsweise.

Wilfried Haslauer: „Wir sind sehr erleichtert, dass durch diese Verordnung mehr Klarheit für alle Kulturveranstalter geschaffen wurde. Das macht Festspiele, die künstlerisch und wirtschaftlich Motor unserer Region sind, doch möglich. Das gibt aber glücklicherweise auch den vielen kleineren Initiativen eine Chance, die die kulturelle Vielfalt unseres Bundeslandes ausmachen.“

Für Details scheint es noch zu früh, nun sind eilends die Planer und Kalkulierer am Zug. Das für heuer vorgesehene „große Programm zum 100-Jahr-Jubiläum“ werde auf 2021 verschoben, so Landeshauptmann Haslauer nach der Kuratoriumssitzung.

„Die 100 Jahre des Gründungsstücks Jedermann sollen selbstverständlich am 22. August 2020 gefeiert werden“, heißt es in einer Aussendung der Festspiele. Das modifizierte Programm werde man Anfang Juni vorstellen. „Es schmerzt mich, so vielen Künstlerinnen und Künstlern für dieses Jahr absagen zu müssen, mit denen wir besondere Programmkonstellationen erdacht haben“, so Intendant Markus Hinterhäuser. „Dennoch freue ich mich, dass wir doch die Möglichkeit bekommen, mit diesen Festspielen ein kraftvolles Zeichen für die Kunst zu setzen.“

Das Kartenbüro steht nach der Absage der Pfingstfestspiele und der dadurch notwendigen Rückabwicklung vor einer noch größeren Herausforderung. Die Festspiele durften sich zu Beginn dieses Jahres über einen neuen Rekord beim Kartenverkauf freuen. 180.000 Karten im Wert von 24,5 Mio. Euro wurden bereits verkauft.

Das modifizierte Programm mit völlig anderen Terminen und einer deutlich reduzierten Anzahl von Vorstellungen zwingt die Festspiele nun zur Rückabwicklung des gesamten Verkaufs. „Bei der Vergabe der neuen Karten werden jene Vorrang haben, die ursprünglich bereits Karten besaßen“, melden die Festspiele. Über das konkrete Procedere würden die Kunden in den nächsten Tagen persönlich informiert.(Salzburger Festspiele/dpk)

Bilder: Land Salzburg / Neumayr – Leopold (1); dpk-krie (1)