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263 Millionen kriegen einen Plan

FESTSPIELE / SANIERUNG UND ERWEITERUNG

14/10/20 Neben der Verlängerung des Vertrags von Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler um ein weiters Jahr galt das Festspielkuratorium vom Dienstag (13.10.) dem Jahrhundertprojekt Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser. In den kommenden zehn Jahren werden Bund, Land und Stadt „Investitionsmittel in der Höhe von 263 Millionen Euro zur Verfügung stellen.“

Von Heidemarie Klabacher

„Diese Investitionen sind dringlich und unvermeidlich, um die Betriebsfähigkeit der Festspielhäuser zu gewährleisten. Ohne sie ist die Zukunft der Salzburger Festspiele gefährdet, ohne sie verlieren das Adventsingen, die Kulturvereinigung und die Osterfestspiele – um nur einige Kulturveranstalter zu nennen – die für sie existentiell notwendigen Spielstätten.“ Die Firma MOO.CON habe den Bedarf erhoben. Die gesamte Studie inklusive aller Varianten sei vom Zweitgutachter Kunkel Consulting geprüft worden. Davon war bereits in der Pressekonferenz am 23. September die berichtet. DrehPunktKultur hat berichtet. Nach der Kuratoriumssitzung am Dienstag (13.10.) folgte eine Aussendung mit Details. Das Gesamtprojekt umfasst Pläne zur Sanierung, der Verkehrs-Logistik und zur Erweiterung.

- Beseitigung gravierender Mängel im Bereich des Brandschutzes und Arbeitnehmerschutzes und den Austausch der veralteten Haustechnik
- die Verbesserung des ökologischen Fußabdruckes der Häuser durch thermische Sanierung und Einsatz nachhaltiger Gebäudetechnologien, der Austausch der Elektrotechnik damit diese der neuen Normenlage entspricht, der Austausch der korrodierten und nicht mehr funktionsfähigen Fußbodenheizung im Großen Haus und Umrüstung der aus den 1960er Jahren stammenden Heizanlagen auf energieeffiziente Systeme sowie der Komplettaustausch und der völlig veralteten Gebäudeleittechnik
- die Herstellung der Betriebssicherheit durch Austausch der überalterten Bühnen- und Veranstaltungstechnischen Anlagen: Bühnenmaschinerien des Großen Hauses und des Hauses für Mozart aus den 1960er Jahren, großer Teile der szenischen Bühnenbeleuchtungsanlagen und der Audio-, Video- und Medientechnik;
- die Verbesserung des Komforts für das Publikum u.a. durch den Austausch der Klimatechnik und den Einsatz neuer Heizungstechnik
- die Verbesserung der Barrierefreiheit und Schaffung zusätzlicher Rollstuhlplätze
- die Sanierung der Gebäudesubstanz inkl. der maroden Dächer und der Fassaden
- die Sanierung der nicht mehr den internationalen Standards entsprechenden Garderoben

- Verbesserung der Logistik und Verkehrsentlastung der Hofstallgasse und der Altstadt durch eine neue Logistikspange mit Ver- und Entsorgung durch den Mönchsberg
- eine unabhängige Zufahrt für LKW über einen eigenen Tunnel
- die unmittelbare Anbindung der Bühnen und Werkstätten; Verkürzung der Wege zwischen Anlieferung, den Werkstätten und den drei Bühnen

- Erweiterung der Nutzfläche der Festspielhäuser um 10.300 m² (derzeit 37.200 m²)
- bedarfsgerechte Vergrößerung der Dekorations- und Kostümwerkstätten am Standort, um den Vorgaben des ArbeitnehmerInnenschutzes nachzukommen, einen effizienten Arbeitsablauf zu ermöglichen und den im Vergleich zu 1960 deutlich gestiegenen Anforderungen an den Bühnenbau (Architekturbau) zu entsprechen; dazu kommen 3.000 m² Nutzfläche
- Montagehalle zur Entlastung der Bühnen und damit Ermöglichung weiterer Vermietungen; dazu kommen 700 m²
- Entlastung der Bühnen durch Errichtung eines größeren Orchesterprobenraumes und zusätzlicher Einspiel- und Übungszimmer; dazu kommen 700 m²
Lagerflächen bei den Bühnen und im Haus, um den Anforderungen des Brandschutzes zu entsprechen; dazu kommen 2.000 m²
- Schaffung eigener Solo- und Orchestergarderoben für die Felsenreitschule und Entkoppelung der Infrastruktur für die beiden Säle, Erweiterung der Künstlergarderoben im Großen Haus und im Haus für Mozart; dazu kommen 1.800 m²
Realisierung gesetzeskonformer Büroräume und bedarfsgerechter neuer Bürokonzepte (Shared Workspaces); dazu kommen 850 m²

- Unmittelbare Tunnelanbindung des Festspielzentrums im Schüttkasten

- Unterbringung der Stellflächen im Berginneren für ORF Übertragungen, für LKW des Festspielfonds.

Bis Jahresende geht es um „die Finalisierung der Projektstrategie“. Im ersten Quartal 2021 wird das Ausschreibungsverfahren der Planungsleistungen vorbereitet. Im zweiten Quartal 2021 sollen die Planungsleistungen“ ausgeschrieben werden.

Bild: Salzburger Festspiele / Anne Zeuner
Zum dpk-Bericht
263 Millionen - und sehen wird man gar nichts

 

 

 

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