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Früher Festspiel-Hunger

FESTSPIELE / KARTENVORVERKAUF

18/03/10 Wer klagt da sonst immer, dass die Leute sich immer später für einen Festspielbesuch entscheiden würden? Bis zum Stichtag (das war am 11. Jänner) hätten heuer um 1.800 Besteller mehr gebucht als im Vorjahr, meldet man heute, Donnerstag (18.3.). - Nach dem Sommer hat der Bundesrechnungshof Festspiel-Appetit.

Das entspreche, so melden die Festspiele, einem Zuwachs von 18 Prozent und liege „nur knapp hinter dem Rekordjahr 2008 zurück“. Auch die Bestellungen der Freunde und Förderer seien heuer angestiegen. Die internationalen Bestellungen (ohne Deutschland) hätten gegenüber dem Vergleichszeitraum vorigen Jahres gar um 20 zugenommen.

Nicht nur prognostizierte Verkaufserfolge wie Roméo et Juliette und Norma seien bestens gebucht, besonders hohe Nachfrage herrsche auch an Alban Bergs „Lulu“ mit Patricia Petibon, an Richard Strauss’ „Elektra“ und für Glucks „Orfeo ed Euridice“ unter der Leitung von Riccardo Muti.

Schon jetzt dreifach überbucht sei der „Jedermann“ mit den Neubesetzungen Nicholas Ofczarek als Jedermann und Birgit Minichmayr als Buhlschaft.

„Ein ähnlicher Ansturm herrscht auf die Produktion 'Ödipus auf Kolonos' auf der Perner-Insel Hallein. Die Rückkehr von Peter Stein als Regisseur und von Klaus Maria Brandauer als Schauspieler hat riesige Anziehungskraft.“

Im Konzertbereich „ziehen“ die Wiener Philharmoniker unter Daniel Barenboim am 28. Juli (zum Jubiläum 50 Jahre Großes Festspielhaus) und die Liederabende Villazón, Goerne und Kaufmann. Auch die beiden Kammerkonzerte mit Martha Argerich und - wie üblich - die Mozart-Matineen sind besonders gefragt.

Aber nicht nur das Publikum hat Festspiel-Hunger, auch die Rechnungsprüfer. Alle Parteien im Salzburger Landtag haben sich nämlich (auf Antrag der Grünen) darauf geeinigt, den Bundesrechnungshof zu beschäftigen. Das war zuletzt für die Geschäftsjahre 1991-93 der Fall. Nach Abschluss der Festspielsaison soll geprüft werden, heißt es. "Angesichts des Osterfestspiel- Skandals und der verschiedenen personellen Querverbindungen, die zwischen Oster- und Sommerfestspielen bestehen, wäre es geradezu fahrlässig, würde sich die Politik jetzt nicht auch das Sommerfestival genau anschauen", sio Cyriak Schwaighofer gestern Mittwoch (17.3.) gegenüber der APA. (PSF/dpk)


 

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