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Es will nicht in die Kehle

HINTERGRUND / FESTSPIELE / BESETZUNGSÄNDERUNG

14/06/16 Das kann bei einer Opernrarität, die das Publikum und eben auch die Künstler nicht wirklich kennen, schon passieren: dass eine Rolle bei näherer Beschäftigung so absolut nicht passt... Joyce DiDonato ist genau das bei der Vorbereitung zu Otto Nicolais Oper „Il templario“ widerfahren. Statt ihr singt Clémentine Margaine.

„Sehr schweren Herzens muss ich meine Mitwirkung an den bevorstehenden Aufführungen von Il templario bei den Salzburger Festspielen absagen“, ließ die Sängerin kürzlich die Festspiele wissen. „Nachdem ich die Rolle intensiv studiert und an ihr gearbeitet hatte, kam ich höchst widerwillig zu dem Schluss, dass sie für meine Stimme einfach nicht geeignet ist, so sehr ich mich auch bemühte, mich auf die Rolle einzustellen.“ Während ihrer bisherigen Laufbahn habe sie nur sehr selten eine Absage aussprechen müssen, „und auch diese war nun eine äußerst schwierige und schweren Herzens getroffene Entscheidung“.

Clémentine Margaine übernimmt die Rolle der Rebecca in „Il Templario“ von Otto Nicolai. Die französische Mezzosopranistin hat sich in den letzten Spielzeiten auch international einen Namen gemacht und ist an Opernhäusern wie der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen Staatsoper in München, dem Teatro Colón in Buenos Aires und dem Teatro dell’Opera in Rom aufgetreten. In der Saison 2015/16 gab sie als Carmen ihre Debüts an der Washington National Opera, der Canadian Opera Company, dem Teatro dell’Opera in Rom und der Opera Australia in Sydney. Außerdem war sie in Mendelssohns Elias mit dem Orchestre National de France unter Daniele Gatti im Wiener Musikverein und in Berlioz’ Roméo et Juliette mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR unter Stéphane Denève zu hören.

Nach ihrem Salzburger Festspieldebüt in „Il templario“ debütiert sie in der Saison 2016/17 an der Metropolitan Opera und der Pariser Opéra als Carmen sowie an der Lyric Opera of Chicago als Dulcinée (Don Quichotte) und kehrt als Sara (Roberto Devereux) an die Bayerische Staatsoper zurück.

Otto Nicolai war der Gründer der Wiener Philharmoniker und seinerzeit ein gefeierter Opernkomponist. Sein einst berühmtes Werk „Il Templario“ wird konzertant im Rahmen des Zyklus „Die Wiener Philharmoniker und ihre Komponisten“ aufgeführt. Es dirigiert Andrés Orozco-Estrada, die Tenor-Hauptrolle singt Juan Diego Flórez. Zwei Salzburger Beiträge: In einer der Partien ist Franz Supper zu hören, außerdem der Salzburger Bachchor. (PSF)

Aufführungen am 27. und 30. August 2016 im Großes Festspielhaus – www.salzburgerfestspiele.at
Bilder: Salzburger Festspiele / Simon Pauly (1); zemskygreenartists (1)

 

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