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FESTSPIELE / BERLINER PHILHARMONIKER / PETRENKO II
27/08/24 Es glitzert und funkelt konkurrenzlos bezwingend, wenn Krill Petrenko die Berliner Philharmoniker durch die Elfenreigen und Stromschnellen der „Vltava“, der Moldau, führt. Bedřich Smetanas sechsteilige Tondichtungs-Zyklus Má vlast – Mein Vaterland – kann man nicht perfekter spielen. Eine Luxusvariante, die man sofort auf Tonträgern veröffentlichen könnte.
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FESTSPIELE / BERLINER PHILHARMONIKER / PETRENKO I
26/08/24 Kirill Petrenko hat quasi vom ersten Takt an das monumental aufgetürmte Finale im Blick – dazu das Land, das Meer und die Sterne. Wenig vom lieben Gott. Pointiert, zugespitzt, analysierend macht Petrenko Bruckner zum Vertreter nicht nur der Aufklärung, sondern geradezu der Moderne. Die Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko triumphieren mit Bruckners Fünfter.
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FESTSPIELE / ANNE-SOPHIE MUTTER, LAMBERT ORKIS
26/08/24 Anne-Sophie Mutter und Lambert Orkis konzertieren im Großen Festspielhaus. Ein abwechslungsreiches Konzert mit Stücken von Mozart bis John Williams. Ein Nachmittag zum feinen Hören vor allem leiser Töne, gottlob ohne Hustenattacken im Publikum. Man würde das Programm gerne noch einmal erleben – in einem kleineren Raum.
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F ESTSPIELE / GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTER
25/08/25 Als hätte man den ganzen Sommer genau darauf gewartet! Auf den mitreißenden Schwung der Leonoren-Ouvertüre und die begründet vermittelte Ahnung besserer Welten durch das Parsifal-Vorspiel. Ein Traum. Aber erst zusammen mit Schönberg und Nono wurde das Wunschkonzert zum Ereignis.
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FESTSPIELE / WIENER PHILHARMONIKER / DUDAMEL
25/08/24 Wie sich das Sonnenlicht nur mit Mühe aus tiefschwarzer bleischwerer Dunkelheit befreien und dann umso strahlender triumphieren konnte! Das ließ hören, wie radikal Strauss' Orchestersatz ist. Dann zwitscherten ordnungsgemäß die Vögel, plätscherte der Bach, entfaltete sich Alm- und WiesenIdyll in Flöten-Call und Horn-Response.
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FESTSPIELE / PITTSBURGH SYMPHONY / HONECK
23/08/24 Selten genug mischt ein Orchester aus Übersee in Salzburgs sommerlichem Geschehen mit. Das Pittsburgh Symphony Orchestra startete seine Tournee im Großen Festspielhaus unter Leitung seines Chefdirigenten Manfred Honeck. Klaviersolist war Yefim Bronfman. Langanhaltend und intensiv bejubelt.
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FESTSPIELE / OSLO PHILHARMONIC / MÄKELÄ
22/08/24 Der 28jährige Klaus Mäkelä, immer auf dem Sprung, hielt klug die Balance zwischen „Legt los“ und „Aufgepasst jetzt“ und legte am Pult des Oslo Philharmonic Orchestra ein fulminantes Festspiel-Debüt mit Tschaikowski und Schostakowitsch hin. Violinsolisten war Lisa Batiashvili.
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FESTSPIELE / SCHUMANNLIEBE
22/08/24 Das Adagietto aus Mahlers Fünfter. Drei Sätze aus Bergs Lyrischer Suite und Jörg Widmanns Schumannliebe nach Schumanns Dichterliebe. Das wirkt etwa willkürlich, bis man die Intention erfasst. Liebe als Stachel im Geist der Genies, das ist in etwa der rote Faden der Camerata unter Jörg Widmann mit Matthias Goerne.
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FESTSPIELE / DER ZAUBERBERG
21/08/24 Sagen wir nicht Theater dazu, nennen wir es einfach einen riesigen Feldversuch: Was hält ein literarischer Text, was hält ein Publikum aus? Der polnische Regie-Altmeister Krystian Lupa hat sich mit dem Ensemble des Jaunimo Teatras aus Vilnius an Thomas Manns Roman Der Zauberberg abgearbeitet. Fünf Stunden netto, mit Pause beinah fünfeinhalb. Und das in litauischer Sprache.
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FESTSPIELE / LIEDERABEND / GARANČA / MARTINEAU
21/08/24 Lieder sollen bewegen? Im Pianissimo zu Tränen rühren? Das ist eine Möglichkeit. Dass es auch mit großer Geste und noch größerer Show geht, zeigt Elīna Garanča. Dass man dabei mehr über die Outfits der Sängerin, mehr über Kleiderschnitt, Plisseefalten und Stoff- statt Stimmführung nachdenkt, ist halt so.
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FESTSPIELE / BELCEA QUARTET
20/08/24 Was einem durch den Kopf gehen konnte im Kammerkonzert mit dem Belcea Quartet am Montag (19.8.) im Großen Saal des Mozarteums: wie sich im Konzertprogramm der Festspiele, auch im Querschnitt unterschiedlicher Programmschienen, Gemeinsamkeiten auftun und Erhellendes zutage tritt. Zufallstreffer oder gezielt planende Hände im Hintergrund?
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HINTERGRUND / FESTSPIELE / DER ZAUBERBERG
19/08/24 „Um ehrlich zu sein ist meine bevorzugte Art der Arbeit die Adaption von Texten, die an sich nicht fürs Theater geschrieben sind“, sagt Krystian Lupa und meint damit in erster Linie Romane. Denn „Romane sind Modelle der ganzen Welt.“ Lupas Dramatisierung von Thomas Manns Der Zauberberg hat morgen Dienstag (20.8.) im Landestheater Premiere.
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FESTSPIELE / CANTO LIRICO / KATE LINDSEY
19/08/24 Selbst Jupiter muss sich warm anziehen, wenn er es mit einem Tyrann vom Zuschnitt des Nero zu tun kriegt. Jedenfalls lässt der Textdichter der Kantate Il Nerone von Alessandro Scarlatti den römischen Kaiser vor Selbstbewusstsein strotzen: „Ich sage euch, o Götter des Himmels: Ich will alleine herrschen!“
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FESTSPIELE / MOZART-MATINEE / MANZE
18/08/24/ Es gibt sie noch. Die Momente in Salzburgs sommerlichem Festspielgeschehen, die längst vergangene Zeiten in Erinnerung rufen. Die von Andrew Manze geleitete Mozart-Matinee mit dem Solistenduo Clara-Jumi Kang und Timothy Ridout war so ein Moment.
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FESTSPIELE / LIEDERABEND PRÉGARDIEN, SCHIFF
19/08/24 Schade, dass der ORF „gewöhnliche“ Festspiel-Konzerte nur mehr selten mitschneidet. Mit Julian Prégardien, András Schiff auf einem historischen Piano aus der Schubert-Zeit und der Schönen Müllerin hätte man eine Interpretation eingefangen, die sich wohl ausmachte in der Reihe der Festspiel-Dokumente, die sich ja aus solchen Aufnahmen speist(e).
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FESTSPIELE / ODE TO NAPOLEON
17/08/24 War Johannes Brahms der eigentliche Vorläufer der Zweiten Wiener Schule? Das Kammerkonzert in der Reihe Zeit mit Schönberg führte eindringlich vor, wie sehr die atonale und zwölftonale Variante der Musik des 20. Jahrhunderts in der Tradition, speziell der wienerischen und der Brahms'schen Kunst der sich entwickelnden Variation, verwurzelt war. Und ihre Gründerväter haben das gar nicht verleugnet.
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FESTSPIELE / HAMLET
17/08/24 Ein Opernakt, der ausschließlich einer einzigen Sängerin gehört – das dürfte ein Alleinstellungsmerkmal sein für den Hamlet des Ambroise Thomas. Alleine Ophelias Wahnsinns-Arie dauert fünfzehn Minuten. Dann folgt noch die gut fünfminütige Szene, da sie die Wassernymphen bittet „Versteckt mich im Schilf“ – also ins Wasser geht.
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FESTSPIELE / ANDRÁS SCHIFF
16/08/24 Ein Solistenkonzert András Schiff und Profi-Huster im Publikum – was wäre das eine ohne die anderen? Nervt Sitznachbarn ebenso wie den Tastenmeister, der am Donnerstag (15.8.) im Mozarteum genau so reagiert hat, wie es einem Sir, der er ja ist, zukommt. Mit souveränem Understatement.
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FESTSPIELE / BARENBOIM / WEDO
16/08/24 Geplant war das Konzert des West-Eastern Divan Orchestra im Zyklus Zeit mit Schönberg. Nur wurde es eines in der Reihe Orchester zu Gast, da Maestro Daniel Barenboim aus gesundheitlichen Gründen statt Schönbergs Pelleas und Melisande Franz Schuberts „Große C-Dur-Symphonie“ auf das Programm setzte. Die Zeit mit Schubert am 15. August war freilich ebenfalls ein Erlebnis.
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FESTSPIELE / WIENER PHILHARMONIKER / MUTI
16/08/24 Gute Christenmenschen mögen zu Ferragosto der leiblichen Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel gedenken – fürs Festspielpublikum ist es jedes Jahr die obligate Huldigung an Riccardo Mutis leibhaftige Aufnahme in den Festspiel-Parnass. Ein unveränderbares Dogma das eine wie das andere.
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