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Trauer, Triumph und Hoffnung

FESTSPIELE / JORDI SAVALL 

27/07/24 Das festliche Barock Frankreichs traf auf Arvo Pärts spirituelle Renaissance der Einfachheit. Es waren dann doch mehr als sechs Minuten, die dem estnischen Klangmystiker galten und es war insgesamt ein stimmungsvoller, sehr zum Nachdenken anregender Abend mit Jordi Savall und seinen Elite-Ensembles, rund um eine der bekanntesten „Te Deum“-Vertonung überhaupt.

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Wie wird man aus einer Oper klug?

FESTSPIELE / CAPRICCIO

27/07/24 Pausen-Gesprächs-Platitüden zwischen Hofstallgasse und Grünem Hügel. Geistreicheleien des Feuilletons. Akademische Verstaubtheiten aus Operngeschichte und Musikwissenschaft samt Fußnoten und klingenden Beispielen aus Geschichte und Gegenwart. Das ist Capriccio. Das Zuhören macht(e) süchtig nach mehr – dank einem grandiosen Ensemble, dank Christian Thielemann und den Wiener Philharmonikern.

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Wären doch Herrscher bessere Schüler!

FESTSPIELE / ERÖFFNUNGSFESTAKT

26/07/24 „Manche erwarten, dass ich bei Anlässen wie diesen ordentlich austeile. Aber wissen Sie was? Es wird schon genug geschimpft.“ So Bundespräsident Alexander van der Bellen bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele heute Freitag (26.7.) in der Felsenreitschule. Statt dessen samtweich: „Die Zukunft ist für uns ein schöner Ort. Weil wir so viel mitbringen.“ Die Festrede zur Eröffnung hielt Nina Chruschtschowa, Enkelin des ehemaligen russischen Staatspräsidenten.

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In Bezug auf Politik lügt Kunst nie

IM WORTLAUT / FESTREDE NINA CHRUSCHTSCHOWA

26/07/24 „Die beste Kunst erwächst aus Leid – in den unterschiedlichsten Kontexten und auf allen Kontinenten“, so Nina Chruschtschowa in ihrer Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele heute Freitag (26.7.) in der Felsenreitschule. Aus vielen literarischen werken liest die höchst belesene Politikwissenschafterin heraus, „dass Kunst nicht allein Unterdrückung dokumentiert, sondern auf der Suche nach einem Lebenssinn auch einen Weg zum Überleben darstellen“ könne: „Kunst rettet die Welt jeden Tag, in jedem Jahrhundert und in jeder Generation.“

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Die Hoffnung ist die letzte Folter

FESTSPIELE / IL PRIGIONIERO

26/07/24 Fratello, Bruder. Wie an einen Strohhalm klammert sich der Gefangene, der Folter aller Arten hinter sich und vermutlich die Hinrichtung vor sich hat, an die freundlichen Worte des Kerkermeisters. „Dolcissime parole“, schwärmt er, im Grunde sehr wohl wissend um seine als politischer Häftling ausweglose Lage.

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Ping-Pong mit Noten

HINTERGRUND / CAPRICCIO

26/07/24 Heute ist Premiere. Gestern sprach Christian Thielemann über die erste Oper dieser Festspiele – Capriccio von Richard Strauss konzertant im Großen Festspielhaus. Ein Grundproblem der Oper ist Thema dieser Oper: Das Verhältnis von Musik und Wort.

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Familienaufstellung vor der Koma-Patientin

FESTSPIELE / KOMA

25/07/24 Michaela, Michaela, Michaela... Die Menschen am Krankenbett der Koma-Patientin werden sie noch einmal anreden, anrufen: liebend, herausfordernd, mit besorgtem oder bedrohlichem Unterton, nüchtern oder zornig, sanftmütig oder drohend. Sie wird immer nur mit Vokalisen antworten. – Die Oper Koma von Georg Friedrich Haas konzertant bei der Ouverture spirituelle.

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Einmal Sternstunde mit alles

HINTERGRUND / STERNSTUNDEN DER MENSCHHEIT

25/07/24 Eigentlich sind es ja – fast – lauter Katastrophen, die unter dem so positiv besetzten Begriff „Sternstunden“ erschienen sind. Ein zögernder General bringt Napoleon den Untergang – und wer weiß wie Europa sonst heute aussehen würde. Byzanz wird grausam erobert und zerstört. Heldenhafte Forscher sterben heldenhaft im Ewigen Eis. Einzig Goethe und Händel kriegen auf absteigendem Ast wieder die Kurve hinauf zu den Sternen.

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Zu gut, um noch mehr zu hören

FESTSPIELE / TALLIS SCHOLARS

24/07/24 Selten aber manchmal eben doch muss man als Musikhörer zur aktiven Gegenwehr schreiten – und ganz einfach das Weite suchen. Dann nämlich, wenn's die Programmgestalter allzu bunt treiben. Verstiegener als die Werkfolge für das Konzert am Dienstag (23.7.) in der Kollegienkirche kann man nicht programmieren.

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Nicht einaml die Ungewissheit ist gewiss

DISPUTATIONES

24/07/24 „Der Mensch kann und darf trotz aller Unsicherheit und Ungewissheit hoffen. Dieses Hoffen steht im Zentrum des Glaubens an Gott von Anfang an“, so Erzbischof Franz Lackner bei der Eröffnung des Festspielsymposions Disputationes zum Motto Et exspecto im Rahmen der Ouvertüre Spirituelle.

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Hier ist Verdammnis die Erlösung

HINTERGRUND / FESTSPIELE / DON GIOVANNI

24/07/24 Richard Strauss' Salome war Romeo Castelluccis Festspieldebüt 2018. 2021 folgte Mozarts Don Giovanni. 2022 brachte er Bartóks Herzog Blaubarts Burg und Orffs De temporum fine comoedia auf die Bühne der Felsenreitschule. Heuer gibt es eine Wiederaufnahme des Don Giovanni.

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Auf der Suche nach dem neuen Klang

FESTSPIELE / KLANGFORUM / CAMBRELING

23/07/24 Die Ouverture spirituelle der Festspiele bedeutet jedes Jahr auch so etwas wie das Schaulaufen fürs Klangforum Wien. Es ist die Idealbesetzung für jenen Bereich der zeitgenössischen Musik, der in der eröffnenden Konzertreihe einen ganz wesentlichen Platz einnimmt: die Mikrotonalität.

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Ein starker Sog Richtung Paradies

FESTSPIELE / VOX LUMINIS

22/07/24 Passt gut, dass das Ensemble Vox Luminis für seinem Auftritt am Sonntag (21.7.) zur Mittagsstunde zu seinem Namen die Buchstaben XL beifügte. Damit assoziiert man ja auch X-Large. Ja, Renaissance-Vokalklänge schier in Übergröße waren das fürwahr!

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Auf dem Weg ins Gelobte Land

FESTSPIELE / ISRAEL IN EGYPT

22/07/24 Die aufregende Story steht in der Bibel, Buch Exodus: Gott sendet Plagen über Ägypten, so lange, bis man die im Exil schuftenden Israeliten ziehen lässt. Nicht ohne sie auch noch zu verfolgen. Im Roten Meer schuf Gott endgültig klare Verhältnisse.

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Der Hergang ist recht schön und klar

FESTSPIELE / JEDERMANN

21/07/24 Der Glaube? Die Dame hat bisher bekanntermaßen ein subalternes Dasein geführt in Jedermanns Haus. Regine Zimmermann kommt mit Eimer und Reibfetzen daher und beginnt den Boden zu schrubben, dieweil Dörte Lyssewski, vom Armen Nachbarn zu den Guten Werken mutiert, dem Jedermann gut zuredet.

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Trauer, Klage, Hoffnung

CAMERATA / KOPATCHINSKAJA / BR-CHOR

21/07/24 Et exspecto“, das Warten auf die zweite Erscheinung Christi, war Thema des ersten Festspiel-Konzerts in der Kollegienkirche. Zwei Gänsehaut erzeugende Stücke der Sehnsucht nach der Erlösung der Welt und eines, welches in erbaulicher Ruhe die Vision der Erfüllung ausbreitet. Es erklang Musik des 20. Jahrhunderts, für die sich der akustisch adaptierte sakrale Raum bestens eignet.

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Jesus im Heiligenschein der Streicher

FESTSPIELE / CURRENTZIS / MATTHÄUS-PASSION

20/07/24 Wenn die Festspiele Bewegungen zwischen Himmel und Hölle als Idee der Saison anbieten, dann ist Bachs Matthäuspassion eine logische Eröffnung mit historisch christlicher Dimension. Ihre Umsetzung aus den Händen von Theodor Currentzis provoziert ebenfalls eine Bewegung fort von einer neutralen Mitte in die Randlagen der Interpretation.

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Ein „mobiles Konzertzimmer“

HINTERGRUND / FESTSPIELE

Konzertsaal-Austik ist ein Hund. Der Schreiber dieser Zeilen erinnert sich an die Erstbegehung im damals funkelnagelneuen Haus für Mozart. Das „Klick“, mit dem eine Musikerin am Podium ihren Geigenkasten öffnete, war ganz oben im Zuschauerraum so deutlich zu hören, als ob man unmittelbar daneben stünde.

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Märchen für die Gegenwart

HINTERGRUND / FESTSPIELE / JUGEND

11/07/24 Ursula Gessat ist im vierten Sommer Education Managerin der Salzburger Festspiele. Sie leitet das Jugend-Programm jung&jede*r. „Uns ist es wichtig, dass wir das junge Publikum von heute erreichen, dass die Kinder und Jugendlichen im Hier und Jetzt Teil des Festspielpublikums werden.“ Drei Rästel löst Die Kluge von Carl Orff in der Text-Neufassung für Kinder.

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Blechhaufn. Glückliche Hand. Jedermann

FEST ZUR FESTSPIELERÖFFNUNG

04/07/24 Alter Bach und neue Soundsysteme. Pop und Loops. Neuschnee und Sommertemperaturen. „Die zahlreichen spielerischen Möglichkeiten sind das Reizvolle an der Auftakt-Veranstaltung der Salzburger Festspiele“, sagt Organisatorin Renate Stelzl. 11.000 Zählkarten werden ausgegeben.

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