Sprach-Rucksäcke sind keine Bürde

STICH-WORT

16/05/18 Mit einem bunten Programm feierten rund zweihundert Kinder und ihre Eltern unlängst in der TriBühne Lehen den Abschluss des „Rucksack-Jahres“ 2017/18. Das Sprachförder-Programm wird in 15 städtischen Kindergärten umgesetzt und begleitet jeweils ein Kindergarten-Jahr lang Eltern und Kinder beim Spracherwerb.

„Seit 2007 wird das Rucksack-Projekt in den Kindergärten der Stadt Salzburg umgesetzt“, erklärt Bürgermeister-Stellvertreterin Anja Hagenauer, die Initiatorin des Projekts. „Mit der Erweiterung des Rucksack-Projektes um die Rucksack-Elternschule im Jahr 2015 ist unser Angebot noch abwechslungsreicher und spannender geworden“. Die Rucksack-Elternschule wird gemeinsam mit Koko (Kontakt- und Kommunikationszentrum für Kinder) in den Räumen der „Koko-Kiste“ in der Vogelweiderstraße umgesetzt.

An mehreren Terminen wird hier gemeinsam mit den Eltern zu verschiedenen Themen gearbeitet. Psychologisch und pädagogisch geschulte Personen halten Fachvorträge und stehen den Eltern für Fragen zur Verfügung. Währenddessen gibt es eine Kinderbetreuung, damit sich die Eltern ganz auf die Inhalte konzentrieren können. Zudem werden die Multiplikatoren, die sogenannten „Stadtteil-Mütter“, speziell geschult, um ihr Wissen an die Eltern weitergeben zu können.
Ebenso erfolgreich verläuft seit Herbst 2014 die Kooperation mit der Stiftung Mozarteum. „Die Kinder der Rucksack-Gruppen erhalten die Möglichkeit, kostenlos die ‚Lauschkonzerte‘ der Stiftung Mozarteum zu besuchen“, so Anja Hagenauer. „Ein wichtiges Ziel des Rucksack-Projektes ist es, den Wert von Bildung, Kultur und Literatur zu vermitteln. Gemeinsam mit der Stiftung Mozarteum gelingt es besonders gut, vorhandene Hemmschwellen abzubauen und den Zugang zu Kultur zu ermöglichen.“ Seit Herbst 2017 können die Kinder gemäß diesem Bildungsauftrag im Salzburg Museum ihren ersten Museumsbesuch erleben.

„Rucksack-Kinder sind bestens auf die Schule vorbereitet“, so die Rückmeldungen der Lehrenden. Insgesamt fünf Stadtteil-Mütter arbeiten in den 15 städtischen Kindergärten, 250 Kinder sind eingebunden. Mit Mai 2018 gibt es eine sechste Stadtteil-Mutter, im Herbst 2018 wird das Projekt auf 18 Kindergärten ausgedehnt. Die Stadtteil-Mütter organisieren und arbeiten mit den Elterngruppen, stehen in den Kindergärten als Helferinnen zur Verfügung und übernehmen insbesondere die mehrsprachige Leseförderung. Zu diesem Zweck hat das Integrationsbüro der Stadt mehrsprachige Bücher für die Kindergärten angekauft. Darüber hinaus fungieren die Stadtteil-Mütter als Multiplikatorinnen und wichtige Vertrauenspersonen für die Eltern. Alle Stadtteil-Mütter sind mehrsprachig. (InfoZ)

Bilder: Stadt Salzburg / Doris Wild