Krippenfigur und Krippenbauer

STICH-WORT

24/12/18 Die Grubermühlkrippe vom Dürrnberg stand ursprünglich in der Grubermühle im Raingraben und zeigt das Geschehen der Geburt Jesu in der unmittelbaren Umgebung des Salzbergwerks im Dürrnberg.

Von Reinhard Kriechbaum

Sie ist ein besonderes Stück in der Ausstellung Jesus, Maria und Josef. Weihnachtskrippen einst und jetzt im Keltenmuseum Hallein. Im Salzburg Museum gibt es ja heuer, wegen des Stille-Nacht-Jubiläums und der einschlägigen Landesausstellung, keine spezielle Krippenausstellung. Guter Grund also, in diesen Tagen einen Abstecher ins Keltenmuseum zu machen. Auf Franz Xaver Gruber wenigstens braucht man auch dort nicht zu verzichten. Die Szenen im Tal der Grubermühlkrippe stellen nämlich das Stadtleben von Hallein dar, und dort entdeckt man den berühmten Bürger der Stadt als Zaungast.

Die Grubermühlkrippe ist eine der größten erhaltenen Anlagen unter den bergmännischen Weihnachtskrippen. Holzklötzchen bilden Körper und Beine der Figuren, während die Arme aus Draht „beweglich“ sind. Die Köpfe bestehen aus modelliertem Wachs. Der Aufbau der fünfhundert Figuren und des umfangreichen Krippenwerks im ersten Stock der Grubermühle dauerte einst einen Monat lang. Sie konnte dann vom 22. Dezember bis Anfang Februar gegen ein geringes Entgelt besichtigt werden. Ihr einstiger Besitzer, Kilian Neureiter, war von 1905 bis 1923 Bergarbeiter. 1957 kaufte das Keltenmuseum Hallein die Krippe.

Franz Xaver Gruber hat übrigens auch selbst eine Hauskrippe gebaut. Auch die Figuren hat der Komponist von Stille Nacht persönlich angefertigt, aus Wachs modelliert und mit Stoffgewändern bekleidet. Diese Krippe war – nach einem Bericht des Enkels Franz Xaver in der „Salzburger Chronik“ von 1924 – der Sammelpunkt der Familie Gruber am Heiligen Abend. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie im Salzbergwerk auf dem Dürrnberg eingelagert und ist seither verschollen. Aber ein Foto existiert noch, und das ist in der Krippenschau im Keltenmuseum natürlich zu sehen.

Bis 3. Februar 2019 im keltenmuseum Hallein – www.keltenmuseum.at
Bild: Keltenmuseum Hallein