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Edelweis verwelkt nicht

STICH-WORT

15/10/21 Und wieder eine neue Aufführungsserie von The Sound of Music im Salzburger Landestheater. Sie beginne „fast auf den Tag genau zehn Jahre, nachdem das Musical im Oktober 2011 erstmals nach Salzburg geholt wurde und Medien weltweit darüber berichteten“, heißt es stolz in einer Presseaussendung.

Von Reinhard Kriechbaum

Wenn's wahr ist, dann kommen mehr Touristen wegen The Sound of Music nach Salzburg als wegen Mozart. Edelweiiis schlägt Jenseits von Afrika, jedenfalls war das in der Vor-Corona-Zeit so. Da das amerikanische Touristensegment derzeit so marginalisiert ist wie der Fernost-Anteil an den Reisenden, dürfte die Nadel derzeit doch leicht in Richtung Mozart ausschlagen. Vielleicht erholt sich die Tourismuswirtschaft ja, bevor es ernst wird mit einem The Sound of Music-Museum, aber das ist eine andere Geschichte.

Das Musical von Richard Rodgers (Musik), Oscar Hammerstein II. (Texte) und Howard Lindsay und Russel Crouse (Buch) wurde am 16. November 1959 im Lunt-Fontanne Theatre in New York uraufgeführt. Auf der Grundlage des Musicals wurde 1965 der gleichnamige Film mit Julie Andrews, teilweise an Salzburger Originalschauplätzen, gedreht. Auf diesem Weg erreichte die Liebesgeschichte zwischen Baron von Trapp und dem Kindermädchen Maria bisher 1,2 Milliarden Menschen in aller Welt.

Auf der Kitsch-Skala im belebenden Bereich“ hieß es nach der Premiere über die Inszenierung von Andreas Gergen und Christian Struppeck in der Spddeutschen Zeitung, und weiter: „Man feiert zwar die Legende, betet sie aber nicht an.“ Die musikalische Leitung hat jetzt Wolfgang Götz.

Für die am 22. Oktober beginnende Aufführungsserie hat man nun Lukas Perman als Baron von Trapp unter Vertrag. Ausgebildet am Mozarteum Salzburg und am Konservatorium Wien, debütierte Perman bereits während des Studiums im Musical Elisabeth im Theater an der Wien. Zahlreiche Engagements in Hauptrollen folgten –unter anderem bei den Vereinigten Bühnen Wien, der Wiener Volksoper, der Bühne Baden. Außerhalb des deutschsprachigen Raums war Lukas Perman vielfach in Japan engagiert.

Die Rolle der Maria kann man hauseigen fachspezifisch besetzen: Patrizia Unger, aufgewachsen in Rosenheim, schloss 2019 schloss ihr Musicalstudium an der Theaterakademie August Everding in München ab und ist schon während der Studienzeit als Musicaldarstellerin viel herumgekommen. Seit 2019/20 ist sie Ensemblemitglied am Salzburger Landestheater. Hier war sie unter anderem als Titelheldin in Heidi zu sehen, als Janet in The Rocky Horror Show und als Eliza Doolittle in My Fair Lady. Aber auch – fast wortlos – als Herta in Thomas Bernhards Heldenplatz. Seither kann sie wohl auch gut Wäsche zusammenlegen.

Wiederaufnahme am 22.10, Aufführungen bis 7.1.2022 – www.salzburger-landestheater.at
Bild: Salzburger Landestheater

 

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