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Bühnen- und Pistenerlebnisse

STICH-WORT

21/12/21 Älteren Semestern fällt zu Skilift auch ein kräftiger Bursche ein, der einem früher den Bügel unter den Hintern schob. Und oben beim Auslass saß einst ein kälteunempfindlicher Mensch in einem Holzhäuschen. Er wachte darüber, dass alle Skifahrer prompt zur Seite traten und sich das Bügelseil ordnungsgemäß einrollte. Was könnten diese Leute bei den Festspielen tun?

Von Reinhard Kriechbaum

Festspiele und Hochkönig Bergbahnen überraschten heute Dienstag (21.12.) in einem Pressegespräch damit, dass es zwischen den beiden Unternehmen künftig eine Kooperation in Sachen Saisonarbeitskräfte geben werde. „Das Anforderungsprofil eines Stationsbediensteten“ weise „erstaunlich viele Schnittmengen zu dem eines Bühnentechnikers auf“, hieß es. „Bei genauerem Hinsehen ergeben sich zahlreiche Übereinstimmungen in unseren beiden Unternehmen, sagt Siegfried Plöbst, Geschäftsführer der Hochkönig Bergbahnen, also der Skischaukel zwischen Mühlbach und Maria Alm. Beide Betriebe sind auf Saisonmitarbeiter angewiesen. Frauen sind natürlich heutzutage logischerweise immer mitgemeint.

Sowohl die Festspiele als auch die Hochkönig Bergbahnen greifen gerne auf Saisonarbeitskräfte zurück, die regelmäßig wiederkommen. Der allgemeine und österreichweite Arbeitskräftemangel macht sich allerdings auch hier bemerkbar, musste man feststellen. Die Zahlen der wiederkehrenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind rückläufig. Viele Leute halten nach Jahresanstellungen Ausschau.

Die Kooperation von Festspielen und Hochkönig Bergbahnen soll nun den Saisonarbeitern mehr Sicherheit geben. „Diese unkonventionelle Idee unseres Technischen Direktors Andreas Zechner verbindet das Beste beider Arbeitswelten“, sagt Lukas Crepaz, Kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele. Wenn die Saison beim Seilbahnunternehmen (von Dezember bis Ostern) aus ist, geht’s im Festspielbezirk so richtig los. Hier ist von von Pfingsten bis Ende August High Noon. Von den rund fünftausend Menschen, die hier sommersüber arbeiten, sind rund 450 Technikerinnen und Techniker, so Crepaz.

Das greift also zeitlich schön ineinander. Künftig werden Arbeitsverträge unmittelbar vorgelegt, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ersparen sich eine eventuell mühsame Stellensuche für die andere Saison. „Wir versuchen auf die schwierige Situation am Arbeitsmarkt zu reagieren, um langfristig und nachhaltig Mitarbeiter zu binden. Dabei denken wir auch gerne einmal out of the box“, sagt der Bergbahnen-Chef Siegfried Plöbst.

Handwerkliche Erfahrung, technisches Verständnis, Verlässlichkeit, Teamfähigkeit, eventuell auch gute Deutschkenntnisse – solche Eigenschaften sind da wie dort gefragt. Mögliche Arbeitsgebiete für die Bergbahner bei den Festspielen sind der Auf-, Ab- und Umbau von Bühnenbildern, die technische Einrichtung der Bühnendekorationen, Reparaturarbeiten sowie Transport und Lagerung von Bühnenteilen. Die Hochkönig Bergbahnen suchen Leute für die ordnungsgemäße Abwicklung des Fahrgastverkehrs, Pistenkontrollarbeiten und Beschneiung. Also keine Einbahnstraße für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Benefits für die Saisonarbeitskräfte: Bei den Festspielen gibt’s für sie Generalprobenkarten, die Hochkönig Mitarbeiter der Bergbahnen dürfen mit einer Familien-Saisonkarte rechnen, bekommen hochwertige Dienstkleidung, Einkaufsvergünstigungen und dergleichen.

Jobs bei den Festspielen – Der Job-Link bei den Hochkönig Bergbahnen führt derzeit leider nirgendwohin
Bilder: SF/Anne Zeuner (2); Hochkönig Bergbahnen (1)

 

 

 

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