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Minnesänger

STICH-WORT

28/06/11 Marcus van Langen, Jochen Faulhammer, Frank Wunderlich, Hans Hegner, Jürgen Narbutt und Knud Seckel: So heißen die Walther von der Vogelweide und Oswald von Wolkenstein unserer Tage. Und der - nun bestätigt - prominenteste unter ihnen: Thomas Schallaböck alias Thomasin von Salzburg.

"Seit fast dreißig Jahren habe ich die große Freude mit meinen Kollegen von Dulamans Vröudenton in ganz Europa zu konzertieren", sagt Schallaböck. "Meine Solokarriere als Minnesänger wurde im September 2010 mit der Wahl zum Minnesänger des Jahres gekrönt." Nun ist noch eine Auszeichnung dazu gekommen: Vom 6. Falkensteiner Minneturnier (auf Burg Falkenstein im Harz) ist Schallaböck, "ein Urgestein der Mittelalter-Musikszene" (wie es in der Presseaussendung des deutschen Veranstalters heißt) mit einem Zinnbecher zurückgekehrt. Klein, aber fein, weil der Erste Preis. Es war ein Sängerwettstreit gegen sieben Konkurrenten.

"Sängers Lust, Sängers Leid" - mittelalterliche Lieder zum schwierigen Leben der fahrenden Sänger waren gefragt.

"Im ersten Teil des Wettbewerbs kombinierte ich ein Loblied auf den Weingott Bachus, überliefert in den Carmina Burana, mit der Tegernsee-Strophe von Walther von der Vogelweide. In dieser klagt mein mittelalterlicher Kollege, dass er im Bayrischen Kloster bloß Wasser zu trinken bekam." Die Mönche tranken  Wein, was Minnesänger älteren und neueren Datums gleichermaßen ergrimmen würde.

"Im zweiten Teil schlüpfte ich in die Rolle des Südtiroler Ritters Oswald von Wolkenstein." In dem Gesang wird mit grimmigem Humor geschildert, wie der Wolkensteiner (im Mittelalter einer der letzten seiner Zunft) seine Burg gegen Feinde und verräterische "Freunde" verteidigen musste.

Thomas Schallaböck ist beruflich auf mehreren Geleisen unterwegs: Neben seiner Konzerttätigkleit allein und mit dem Ensemble (das freilich nur mehr ein paar Mal im Jahr auftritt) ist "Schulreferent für Alte Musik" ist ein Punkt in seinem Lebenslauf . Da stellt Schallaböck im Musikunterricht alte Instrumente vor. Und schließlich ist er Religionspädagoge an der HTL Salzburg.

Das Ensemble "Dulamans Vröudenton" wird 2012 sein dreißigjähriges Bestehen feiern. (dpk-krie)

Bild: http://www.altemusik.net/index2.html

 

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