Wintermäuse knabbern im Sommer noch

GLOSSE

altVon Reinhard Kriechbaum

20/06/12 Die Maus ist den Fachhochschulstudenten ein vertrautes Tier. Weiß, grau, schwarz meistens, mit einem langen Kabel dran. Neuerdings werden im Studentenwohnheim der Fachhochschule in Urstein Abarten gesichtet. Es muss sich um einen Fall von Gen-Mutation handeln: den dort sich umtreibenden Mäusen fehlt der USB-Stecker am Ende des Schwanzes. Sogar von den beiden Tasten und dem Rädchen nicht die Spur!

Die Maus-Abarten zeichnen sich durch allerlei Verhaltensauffälligkeiten aus. Zum Beispiel sind die Lebewesen – ja, um eine solch abartige Spezies muss es sich wohl handeln! – gefräßig. Sie knabbern Dinge an, die man lieber original verschlossen wüsste.

Ist der Kunstdünger verantwortlich für die bedrohlich umtriebigen Maus-Varianten? Gut, dass die Vernetzung der Universitäten und Fachhochschulen einigermaßen fortgeschritten ist. So kann man universitäre Biologen zu Rate ziehen. Die sind derzeit freilich auch nur auf Mutmaßungen, wenn nicht gar auf windige Hypothesen angewiesen. Eine verbreitete Meinung: Die Sache könnte etwas mit dem Wetter zu tun haben. Nur Laien glauben nämlich, dass sich das Wetter nur auf dem geschützen Terrain des Fernsehstudios abspielt: „Willkommen beim Wetter“, sagt man ja gerne nach der „Zeit im Bild“. Erfahrene Menschen warnen jedoch, dass man mit dem Wetter leibhaftig konfrontiert sein kann, sobald man aus dem Haustor tritt. Sie wissen auch, dass es immer wärmer wird, sogar im Winter.

Damit sind wir dem rätselhaften Ding Knabbermaus schon ein wenig näher gekommen: Die Mäuse haben sogar im warmen Winter vom Mausen nicht gelassen. Drum sind sie jetzt gar so viele, dass sogar Studentenfutter gefragt ist.

Aber keine Sorge, man weiß sich in Urstein zu helfen, wie die SN heute Mittwoch (20.6.) berichten: „Jetzt wird mit Mausefallen eingegriffen.“ Nun sollte bloß noch wer was ernsthaft gegen das Wetter unternehmen und es dorthin verbannen, wo es hingehört: hinter die Mattscheibe.