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Plackerei

GLOSSE

Von Reinhard Kriechbaum

02/04/13 Am 27. und am 30. März „Wozzeck“, am 28. und am 31. „Parsifal“ in der Staatsoper. Vier mal Oper dirigieren an fünf Abenden. Am Ostersonntag hat es Franz Welser-Möst dann erwischt: Kreislaufkollaps nach dem ersten Akt.

Mitgefühl sollte man haben. Zumal die Sache ja wohl ganz und gar nichts mit Selbstüberschätzung zu tun haben kann. Ein Hexenschuss in der Hitze des Dirigier-Gefechts, das kann schon passieren. Der Kreislaufkollaps sei wegen der Schmerzen gekommen, heißt es.

Aber da war doch was, vor ein paar Monaten erst. Im Dezember hat Franz Welser-Möst den Salzburger Festspielen einen Korb gegeben. Fünf Mal Mozarts „Cosi fan tutte“ zwischen 21. und 31. August, also in elf Tagen! Das sei den Sängerinnen und Sängern unzumutbar, ließ er damals verlauten und warf gleich voller Entrüstung den ganzen DaPonte-Zyklus hin.

Nun also je zwei Mal „Wozzeck“ und „Parsifal“ mit gerade einem Ruhetag dazwischen. Da rackert sich einer ganz gewaltig ab für die Staatsoper. Mit sich selbst geht der Sänger-Freund Welser-Möst beinhart um. Komisch, dass sich das rechte Mitleid nicht einstellen will.

Den „Parsifal“ heute Dienstag (2.4.) in der Staatsoper dirigiert Dennis Russell Davies. Es ist das Staatsoperndebüt des Linzer Opernchefs, der dort am 12. April zur Eröffnung des neuen Musiktheaters die Oper „Spuren der Verirrten“ (nach Peter Handke) von Phil Glass aus der Taufe hebt.

 

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