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Auf Jobsuche

GLOSSE

rkVon Reinhard Kriechbaum

12/02/14 Claudia Schmied, ehemalige Unterrichts- und Kulturministerin, hat also doch keine Lust darauf, Rektorin der Universität Mozarteum in Salzburg zu werden. Das Gerücht kursierte, aber sie hat sich gar nicht beworben um den Job, ward unterdessen ganz offiziell kundgetan.

Komisch eigentlich, das man sich gar nicht so sehr gewundert hat, als der Name die Runde machte. Mag mitspielen, dass Claudia Schmied als Politikerin auf dem Feld der Kultur deutlich bessere Figur gemacht hat denn im Schulbereich. Mit den Betonköpfen der Lehrergewerkschaft und den Pädagogik-Ideologien verbohrter Wertkonservativer können Kulturmenschen eben nicht mithalten. Die sind vielleicht ein bisserl eitel, eifersüchtelnd gar – aber grundsätzlich meist eher friedfertige Narren.

Leider kein Gerücht: Maria Fekter ist seit kurzem als Sendbotin des Bundes (des Finanzministeriums) im Festspielkuratorium. Immerhin Festspiele, also klassische Wohlfühltermine. Und wenn’s dann in zweieinhalb Jahren, wenn Markus Hinterhäuser als Intendant wieder eingezogen sein wird in der Hofstallgasse, tatsächlich ungemütlich, weil niveau-, gar geistvoll werden sollte: Maria Fekter wäre nicht das erste Kuratoriumsmitglied, das man nicht so oft in personam im Festspielbezirk erblickt…

Betrüblich, dass der Job eines Festspielpräsidenten gerade nicht frei ist. Wären doch ein Ex-Landwirtschaftsminister und eine Ex-Justizministerin auch gerade übrig. Aber das wird wohl nichts hierzulande. Alle besserwertigen Amterln in Salzburg sind vergeben.

Für Karlheinz Töchterle wäre vielleicht die Mitgliedschaft in einem Polit-Gremium anzudenken, das über die S-Bahn quer durch die Stadt entscheidet. In der Causa sind schon so viele Studien durchgeführt worden, da brächte der Wissenschaftsminister natürliche Kompetenz mit. Oder doch der ehemalige Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakowitsch – vielleicht ist ja Sachkundigkeit im Pflügen vonnöten, falls die S-Bahn doch unterirdisch gelegt wird.

Für Beatrix Karl ließe sich vielleicht bei den Osterfestspielen etwas finden. Aber so nahe an gerichtsanhängigen Dingen? Nein, bloß nicht zu viel Nähe zum erlernten Geschäft. Ein bisserl Fun-Faktor sollte schon bleiben bei der Jobsuche von Altpolitikern.

 

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