Gefiederte Freunde

KOMMENTAR

Von Reinhard Kriechbaum

13/05/15 Allerlei Vögelchen und Schmetterlinge tummeln sich auf dem neuen Programmheft der Stiftung Mozarteum. Die bunten kleinen gefiederten Freunde sind mit dem Einsammeln von allerlei Köstlichkeiten beschäftigt. So geht es auch unsereinem, dem Konzertbesucher, das Jahr über. Im Haus an der Schwarzstraße werden wir gut bedient.

Das sehen viele so – und darum macht der Chef und künstlerische Leiter der Stiftung Mozarteum, Matthias Schulz, ein mehr als zufriedenes Gesicht. Es ist gelungen, der Kammermusik nicht nur sprichwörtlich ein Forum zu geben, sondern sie auch tatsächlich lauschenden Ohren zuzuführen. Das hat vor ein paar Jahren noch ganz anders ausgesehen: Da gewann man den Eindruck: Kammermusik ist in Salzburg etwas, womit man nur wenige Leute noch ansprechen kann. Selbst der kleine Wiener Saal schien mehr als ausreichend dafür.

So muss es eben nicht sein. Seit vier Jahren wird der Große Saal wird wieder für die Kammermusik genützt. Mit einer geschickten Mischung aus Vertrauen erweckenden (nicht unbedingt: großen) Namen, mit Programmen, die Neugier wecken – so spricht man Publikum an, altes wie neues. Die unterschwellige Botschaft: Jemand, der einen Raum für ein bestimmtes Genre der Musik aufgibt, gibt den Glauben an diese Musik selbst auf. Genau das tut die Stiftung Mozarteum nicht, und das macht sich bezahlt.

Nicht zuletzt ist es schon auch das spürbare Engagement von der Programmierung bis zur PR-mäßigen Ausführung. Das kann man im neuen Programmbüchlein – Kompliment an Angelika Worseg und ihre erfindungsreichen Mitarbeiterinnen – haptisch fühlen. Da ist man gerne selbst nach Brosamen gierendes Vögelein und flattert ins Konzert…

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