Und es bewegt sich doch …

GASTKOMMENTAR

10/07/15 Nun hat also dieser Tage LH Wilfried Haslauer in einem Pressegespräch offiziell den Wettbewerb für das „Salzburger Zukunftslabor“ im Rahmen der bevorstehenden „Salzburg 20.16“-Initiativen kundgetan. Wie berichtet, wird die Kultur dort gerade mit einem Halbsatz abgespeist. Gast-Kommentator Tomas Friedmann sieht dennoch ein paar kleine Schritte in die richtige Richtung.

Von Tomas Friedmann

Zwar wurde nicht – wie angekündigt – bis Ende Juni 2015 das Detail-Programm für „Salzburg 20.16“ präsentiert (man wartet wohl auf die fixe Zusage für die verlautbarten fünf Millionen aus Wien und bastelt am Programm), aber die Kritik des Dachverband Salzburger Kulturstätten, von Landeskulturbeirat und Journalisten scheint zu wirken.

Am 9. Juli präsentierte man also das Modell des geplanten „Salzburger Zukunftslabors“, übt sich in Transparenz, sagt etwas konkreter als sonst, was man damit bezweckt, und hat mit Günther Marchner einen guten Mann gewonnen. Dazu soll nun – wie stets gefordert – eine unabhängige Jury aus (externen) Expertinnen und Experten entscheiden und nicht wie sonst bei „Salzburg 20.16“ letztlich das mehrheitlich (partei)politisch besetzte Kuratorium. Das sind durchaus bemerkenswert-positive Ansätze in die richtige, nämlich demokratisch-professionelle Richtung.

Wenn das dann auch bedeutet, dass man künftig Geld in die Hand nimmt, um nachhaltig notwendige Veränderungen und Reformen anzugehen in Salzburg, dann hat die begleitende Kritik – über das notwendige Aufzeigen von Fehlern hinaus, wie z.B. die fehlende Ausschreibung für die „20.16-Intendanz“ (nachträglich für den GmbH-Geschäftsführer geschehen) – Sinn gehabt.Das Land ist lernfähig. Weiter so!

Tomas Friedmann ist Intendant des Literaturhauses Salzburg und war bis vor kurzem Vorsitzender des Dachverbands Salzburger Kulturstätten. In dieser Funktion hat er sich intensiv mit „Salzburg 20.16. auseinander gesetzt.