Ein gutes Stück zeitgeschichtliches Gedächtnis

JUBILÄUM / HASLAUER-BIBLIOTHEK

18/12/17 Die vor 25 Jahren gegründete Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek habe sich als Forschungsinstitut für politisch-historische Studien „eine zentrale Position in der österreichischen Wissenschaftslandschaft erarbeitet“, hieß es bei der Feier zu diesem Jubiläum.

Den Grundstock für die Einrichtung des Instituts bildeten rund 10.000 Bücher der Bibliothek des Instituts für Politische Bildung in Mattersburg im Burgenland, die Franz Schausberger im Jahr 1992 nach Salzburg holen konnte. „Wenige Tage vor dem Tod meines Vaters hatte der damalige Klubobmann Franz Schausberger die Idee, die Neugründung dieser Salzburger Bibliothek nach meinem Vater zu benennen“. Erinnert sich Landeshauptmann Wilfried Haslauer. „Mit großer Freude hat mein Vater dazu sein Einverständnis gegeben und selber einen Teil seiner umfangreichen Privatbibliothek zur Verfügung gestellt.“

Die Gründungsversammlung des Vereins der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek wurde dann in der Anwaltskanzlei des heutigen Landeshauptmanns abgehalten. Proponenten waren Franz Schausberger, Karl Gollegger, Hubert Weinberger und Robert Kriechbaumer. Viele Stifter und Förderer haben zum finanziellen Fundament beigetragen.

„Die Tätigkeit des Forschungsinstituts ist mehr als ambitioniert und der hochkarätig besetzte wissenschaftliche Beirat – aus vielen österreichischen Universitäten – an Qualität und Produktivität einzigartig“, so Haslauer kürfzlich bei der Feier zum 25jährigen Bestehen. Eine Publikationsreihe von mehr als sechzig Bänden spreche für die ausgezeichnete, produktive wissenschaftliche Arbeit.

Gemeinsam mit dem Bruno Kreisky Archiv, Karl von Vogelsang-Institut und dem Verein für die Geschichte der Arbeiterbewegung bildet die Haslauer-Bibliothek die Plattform der zeithistorischen politischen Archive. Ihr Ziel ist es, die wertvollen Forschungsinfrastrukturen im Bereich der politischen Zeitgeschichte des gesamten 20. Jahrhunderts zu sichern, zu bewahren und zugänglich zu machen.

Es wurden auch neun langjährigen Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirats geehrt. Das Ehrenzeichen des Landes erhielt Robert Kriechbaumer, der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates, der sich über ein Vierteljahrhundert für die Umsetzung und Verwirklichung der Forschungsarbeiten eingesetzt hat. Das Großen Verdienstzeichen des Landes Salzburg bekamen die Universitätsprofessoren Dieter Binder (Graz), Michael Dippelreiter (Wien), Christian Dirninger (Salzburg), Zweiter Nationalratspräsident a.D. Heinrich Neisser (Wien) sowie Manfried Rauchensteiner (Wien). Ehrenbecher des Landes erhielten die Universitätsprofessoren Herbert Dachs und Ernst Hanisch (Salzburg) sowie Wolfgang Mantl (Graz). (Landeskorrespondenz)

Die Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek befindet sich im Haus Griesgasse 17 – www.haslauer-bibliothek.at