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Geschichte gemeinsam verhandeln

HINTERGRUND / SCHULPROJEKT / HAUS DER GESCHICHTE / KULTURKONTAKTE

13/12/18 Dreißig Schulklassen in ganz Österreich bohrten sich zurück in hundert Jahre Republik Österreich. Heraus kamen Projekte zu Themen von Frauenwahl- oder Menschenrecht über Exilliteratur bis zu Tracht- oder Landschafts-Entwicklung. Aus Salzburg dabei: Das Musische, die HAK Neumarkt und die Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt.Alle Projekte zeigt drei Tage lang das Haus der Geschichte Österreich.

Von Heidemarie Klabacher

Pro Bundesland haben je drei Klassen teilgenommen. Zusammengearbeitet wurde im Auftrag des Bundeskazleramtes mit Kulturinstitutionen und Kulturschaffenden in und aus ganz Österreich. Wesentlich war der Bezug zur eigenen Umgebung und zur lokalen Geschichte. Die Teams kamen aus Neuen Mittelschulen, Berufsschulen sowie allgemeinbildenden und berufsbildenden höheren Schulen.

Es ging um einen Blick auf Geschichte der Republik Österreich aus dem Blickwinkel der Kulturvermittlung.

 „Die Jugendlichen waren eingeladen, eigene Anknüpfungspunkte zu historischen Ereignissen und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen zu erschließen und damit Brücken ins heute zu bauen. Sie forschten in Archiven und in der eigenen Familiengeschichte, führten Interviews, sammelten und machten Fotos, schrieben Aufsätze, zeichneten und texteten. Sie stöberten in Büchern, produzierten Skizzen und Collagen, kreierten Animationsfilme, erstellten Podcasts und Videos, schrieben einen Song, gestalteten eine Ausstellung, entwarfen T-Shirts, verfassten Publikationen, schnitzten Druckmodelle.“ So beschreibt die Aussendung von KulturKontakt Austria die Heransgehensweise.

In Vorarlberg entstand etwa ein Projekt zum Frauenwahlrecht, eine Wiener Schule setzte sich mit der Architektin Margarete Schütte-Lihotzky auseinander, in Salzburg wurden Kunst und Geschichte der 70er Jahre unter die Lupe genommen

Meines, Deines, Unseres – Begegnungsraum Museum nannte die Gruppe des Musischen Gymnasiums ihr Projekt, in dem sie sich mit der Bau- und Nutzungsgeschichte der Räume des DomQuartiers befasste. Als „wandernde Galerie“ (mittels T-Shirts mit Ausschnitten von Gemälden der Residenzgalerie) führten die Jugendlichen Interviews mit Passanten zur Veränderung dieser Begegnungsräume mit Kunst. Ihre Erkenntnisse daraus präsentierten die Jugendlichen im Zuge einer Vernissage im Terrassensalon des DomQuartiers.

Land/Stadt. Vom Ort zur Stadtheißt die Arbeit der Schülerinnen und Schüler der HAK Neumarkt am Wallersee  die sich mit der Entwicklung des Ortes Neumarkt von 1918 bis in die Gegenwart befasst haben. Auch sie führten Interviews, erstellten eine Video- und Fotodokumentation sowie Grafiken und Illustrationen zu Themen wie Wohnen / Arbeit / Verkehr / Migration. Das Museum Fronfeste zeigte die Ergebnisse als Ausstellung.

Nanu statt Tabu Nennen die Schülerinnen und Schüler der Höheren Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt Salzburg ihr Projekt, in die sie die im Museum der Moderne die Geschichte der 1970er Jahre in Österreich anhand ausgewählter künstlerischer Positionen erforschten.

Die dreißig Projektschulen sind sowohl aus ländlichen Regionen wie auch aus den Landeshauptstädten. Künstlerische Inputs und Anleitungen kamen aus großen Kulturinstitutionen aber auch von kleinen Vereinen. Jedes Projekt hatte ein Budget von 3.500 Euro zur Verfügung. Gefördert wurde das Projekt vom Bundeskanzleramt. Für Konzeption, Koordination und Organisation des Gesamtprojekts verantwortlich ist KulturKontakt Austria verantwortlich, ein „europäisches Kompetenz- und Ressourcenzentrum mit den Kernbereichen Kulturvermittlung mit Schulen in Österreich und internationale Bildungskooperation, sowie einem Artists-in-Residence-Programm für Künstlerinnen und Künstler aus dem Ausland“.

Präsentiert wurden alle Projekte am Mittwoch (12.12.) im Haus der Geschichte Österreich, wo sie bis Freitag (14.12.) täglich von 10 bis 18 Uhr im Vermittlungsraum zu sehen sind - www.kulturkontakt.or.at - Haus der Geschichte
Bilder: www.kulturkontakt.or.at / Katharina Leissing; Peter Haselmayer; Raimund Pleschberger

 

 

 

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