Kulturbegriff für das ganze Leben

KULTURPOLITIK / KULTUR.LEBEN.RÄUME

31/01/19 Der Initiative Salzburg 2024 war es ein Anliegen, im Vorfeld einer damals möglichen Bewerbung für Salzburg als Europäische Kulturhauptstadt, das Entwicklungspotential der Stadt möglichst breit und umfassend zu diskutieren.

Von Cay Bubendorfer

Aus der Bewerbung ist ja letztlich nichts geworden – aber die Ideen sind nicht versiegt. Deshalb luden dieser Tage Kulturressortchef Vizebürgermeister Bernhard Auinger, Vertreter der Initiative Salzburg 2024 und die Kulturabteilung der Stadt Salzburger Kulturschaffende und kulturpolitischen Vertreter der Parteien zur Information und Diskussion über das gemeinsam initiierte Projekt „Kulturstrategie 2024. KULTUR.LEBEN.RÄUME“. Die Veranstaltung in der TriBühne Lehen war gut besucht.

„Ein Beschluss für eine Bewerbung Salzburgs als Kulturhauptstadt kam nicht zu Stande“, so Kulturressortchef Auinger eingangs, „aber der jetzige Prozess eröffnet die Chance, die Ideen, die entstanden sind, nicht für ein Kulturhauptstadt-Jahr, sondern längerfristig gemeinsam aufzugreifen und mit den an der Stadtentwicklung Salzburgs interessierten Menschen weiterzuentwickeln.“ Der enge Konnex zur Kultur spiele in Salzburg naturgemäß eine entscheidende Rolle. Für Politikerinnen und Politiker der Stadt werde das bedeuten, „bereit zu sein, über Ressortzuständigkeiten hinaus zu denken und zu kooperieren“.
Ursula Maier-Rabler (Universität) und Tomas Friedmann (Literaturhaus) von der Initiative Salzburg 2024 betonten den zugrundeliegenden breiten gesellschaftspolitischen Kulturbegriff und das gemeinsame Ziel: „Es geht um positive Veränderungen für Salzburg – Stadt wie Region –, die über die Kunst hinaus alle Teile der Gesellschaft betreffen. Dazu behandeln wir drei wesentliche Fragen: Was macht Salzburg zu meiner Stadt (Kultur)? Was braucht es, damit ich gerne hier lebe (Leben)? und welche Orte sind mir wichtig (Räume)?“
Kulturabteilungsleiterin Ingrid Tröger-Gordon stellte die Entstehung und die bisherigen Schritte vor. „Die vom Gemeinderat der Stadt 2001 und 2014 beschlossen Kulturleitbilder und Kulturentwicklungspläne der Stadt wurden weitgehend umgesetzt und haben das kulturpolitische Handeln der Stadt seit 2001 wesentlich mitgeprägt. Mit dem Projekt Wissensstadt Salzburg fassen wir den Begriff bereits weiter. Auch das Land hat sich 2018 einen Kulturentwicklungsplan gegeben, der über die Stadtgrenzen hinausgeht.“ – So beschrieb sie die Grundlagen für das jetzige Projekt. „Mit dem jetzigen Entwicklungsprozess wollen wir weitere Schritte setzen, die den Kulturbegriff wesentlich breiter denken und die Verbindung zum Alltag der hier lebenden und arbeitenden Menschen herstellen.“ Das Ziel sei unter anderem auch, einen verbindlichen Handlungsrahmen für die Stadt vorzulegen.“
Impulsgeber waren zwei Workshops im November 2018 mit jeweils rund fünfzig Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Kultur, Tourismus, Wirtschaft, Politik und Verwaltung.

Angesprochen wurde ein Klima mit mehr Mut und Perspektive. Auf Grundlage der eingebrachten Impuls-Vorschläge zeichnen sich erste Handlungsfelder für den weiteren Prozess ab. Neben Kultur und Bildung zeigten sich die Themen Mobilität, leistbares Wohnen, zentralräumliches Denken, öffentlicher (Kultur)Raum und Beteiligungsstrukturen vorerst als zentrale Themenfelder. „Die auf einer 'Klagemauer' deponierten Kritikpunkte hielten sich in Grenzen und bestätigten im Wesentlichen die Vorstellungen davon, was 2024 anders sein soll“, hieß es.

Bis zum Sommer 2019 entwickelt das Projektteam – Leute von der der Initiative Salzburg 2024 und vom Informationszentrum der Stadt – eine Prozessstruktur. Im Herbst 2019 wird es weitergehen, mit interaktiven Formaten und laufenden Informationen.

Ideen können bereits jetzt eingebracht werden, per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Bilder: Stadt Salzburg / J. Knoll