Fundgrube nicht nur für Schnaderhüpfl

HINTERGRUND / HAUS DER SALZBURGER VOLKSKULTUREN

03/02/21 Das 2017 eröffnete Haus der Salzburger Volkskulturen, das nächtens so neon-popig leuchtet hinter dem Orchesterhaus und dem Petersbrunnhof, ist als Sitz der verschiedenen volkskulturellen Sparten von der Blasmusik bis zu Chorwesen und Volkstanz allgemein im Bewusstsein. Es lohnt aber auch, in den Keller zu gehen...

In den Keller nicht zum Lachen, sondern zum Staunen. Im Untergeschoß des Gebäudes befinden sich nämlich eintausend Laufmeter Regale für Archive und die Bibliothek. Die Fachbibliothek der Salzburger Volkskultur umfasst rund 8.000 Bücher sowie 1.000 Zeitschriftenjahrgänge mit lokaler Schwerpunktsetzung. Als Sondersammlungen sind erfasst: ein Biografienarchiv zu maßgeblichen Persönlichkeiten der Salzburger Volkskultur, ein Fotoarchiv sowie ein bisher nur teilweise erschlossenes Tonträgerarchiv, bestehend aus rund 1.200 CDs, 700 LPs, 1.000 Schellacks und 500 Musikkassetten beziehungsweise Tonbändern. „Dieses umfangreiche Archiv bildet sozusagen den volkskulturellen Gedächtnisspeicher des Landes Salzburg“, so LHStv. Heinrich Schellhorn jüngst bei einer Besichtigung.

Das Archiv des Salzburger Volksliedwerks verfügt über einzigartige Informationen zur musikalischen Volkskultur Salzburgs der vergangenen 100 Jahre, darunter tausende Lieder und „Schnaderhüpfl“. „Das sind Gstanzl aus der Zeit von 1912 bis zur Mitte der 1930er Jahre“, erklärt Wolfgang Dreier-Andres (im Bild). Die Bestände im Haus der Salzburger Volkskulturen setzen sich aus der Fachbibliothek sowie den Archivbeständen des Forum Salzburger Volkskultur und des Salzburger Volksliedwerkes zusammen. Darunter finden sich außerdem zahlreiche Tonträger sowie Materialien von Feldforschungen zur musikalischen Volks- und Populärkultur seit 1975.

„Das Datenbanksystem wurde nach internationalen Standards katalogisiert und miteinander verknüpft“, so Lucia Luidold, die im Referat Volkskultur fürs kulturelle Erbe und die Regional- und Fachmuseen zuständig ist.. Die Datenbank werde ständig erweitert und vor allem um digitale Bestände angereichert.

Die Datenbank kann unter www.volksmusikdatenbank.at abgerufen werden. Das Archiv ist nach terminlicher Vereinbarung frei zugänglich.
Bild: FSVK/Berta Wagner