Plus drei Prozent im Durchschnitt

KULTURPOLITIK STADT / „MITTELFRISTIGE“ FÖRDERUNGEN

02/05/12 Im Herbst 2002, also vor zehn Jahren, beschloss die Stadt Salzburg die erste „mittelfristige Fördervereinbarung“ als Pilotprojekt mit dem Rockhouse – und garantierte damit erstmals Planungs- und Finanzierungssicherheit auf drei Jahre für eine Kultureinrichtung. Mittlerweile werden im Bereich der Abteilung Kultur, Bildung und Wissen (inklusive Sport) insgesamt 19 Einrichtungen im Rahmen von „Mittelfristigen“ gefördert.

Die 2012 auslaufenden 3-Jahresverträge werden nun bis 2014 verlängert und im Durchschnitt um rund drei Prozent erhöht: Morgen Donnerstag (3.5.) werden in einer ersten Etappe die Vertragsverlängerungen mit dem Katholischen Bildungswerk, St.Virgil, ABZ Itzling, Fotohof, Schauspielhaus und ARGEKultur beschlossen.

„Mit den Mittelfristigen bezieht die Stadt klare Position als verlässliche Partnerin der Kultureinrichtungen“, betont Kulturressortchef Bürgermeister Heinz Schaden. „Zum einen haben wir damit ein Förderinstrument etabliert, das der Realität der Veranstaltungsprogrammierung entspricht“. Die laufe eben nicht „im Jahresraster vom 1.1. bis zum 31.12.“. Zudem sorge die vertragliche Verpflichtung dafür, dass die Bedeutung gerade jener Einrichtungen, die mit ihrem ganzjährigen Betrieb wesentliche Teile des Kulturangebots in Salzburg realisieren, auch in wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten nicht politischen Befindlichkeiten zum Opfer falle. „Aus diesem Grund habe ich mich vor zehn Jahren für die Mittelfristigen stark gemacht – und diesen Zweck sehe nun mehr als erfüllt“, so der Bürgermeister.

Die Option auf mehrjährige Subventionsverträge als zentrales Anliegen der Kulturschaffenden war schon während der Entwicklung des Salzburger Kulturleitbildes intensiv diskutiertes Thema. Zugleich mit dem Leitbild (2001) legte der Gemeinderat auch die schrittweise Einführung von mittelfristigen Förderverträgen fest. Speziell für Einrichtungen mit ganzjährigem Veranstaltungsbetrieb ist die Planungssicherheit von grundlegender Bedeutung: Verpflichtungen, die durch die Programmierung über das Kalenderjahr hinaus entstehen, und die laufenden Personal- und Betriebskosten können nun auf Basis von mehrjährigen Förderzusagen im Vorhinein abgeschätzt und abgesichert werden.

In den Genuss mittelfristiger Förderungen kommen derzeit 18 Kultur- und Bildungseinrichtungen: Salzburger Kunstverein, Fotohof, Galerie 5020, St. Virgil, Katholisches Bildungswerk (KBW), ABZ Itzling, Kulturvereinigung, Rockhouse, Jazzit, Salzburger Blasmusikverband, Szene Salzburg, ARGEkultur, SEAD, Toihaus, Schauspielhaus, Literaturhaus, Studio West und Radiofabrik. Aus dem Sportwesen wird der AMREF-Marathon mitelfristig gefördert.

Die „Mittelfristigen“ werden mit fixierter Förderhöhe auf je drei Jahre vereinbart, im letzten Jahr der Laufzeit muss dann die Verlängerung beschlossen werden. Mit den Folgeverträgen bis 2014 gibt es für diese Einrichtungen eine Erhöhung der Subventionen von durchschnittlich über drei Prozent. (InfoZ)