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Vom Stadtrand ins Zentrum gerückt

OEDEION KULTURFORUM / THEATER ECCE / SPIELZEIT 2012/13

28/09/12 „Das Odeïon ist im täglichen Kulturleben angekommen.“ So Reinhold Tritscher, der künstlerische Leiter des Odeion Kulturforum und der langjährige Prinzipal des Theater Ecce, heute Freitag (28.10.) bei der Präsentation der neuen Spielzeit. Zusammengearbeitet wird mit dem Winterfest, Chören und Vokalensembles, weltberühmten Clowns und Salzburger Theatertruppen.

„Bestens akzeptiert und rezipiert“ von Publikum, Kulturveranstaltern und Medien entwickelten sich klare Veranstaltungsreihen quer durch alle Sparten, von internationalen Festivals bis zu pädagogischen Nachwuchsprojekten: „Wir bespielen Nischen mit einem Programm, das sich bewährt." Besonders bewährt habe sich, das Odeïon Kulturforum für Vokalmusik, so Reinhold Tritscher. Aber auch das vielfältige Theaterprogramm werde positiv wahrgenommen.

Die erfolgreiche von Norbert Brandauer kuratierte Vokalmusikreihe „Es stimmt“ wird fortgesetzt: „Nach etwas mehr als einem Jahr Laufzeit kann man zu Recht behaupten, dass diese Vokalmusikreihe im Salzburger Kulturleben bisher gefehlt hat und diese Lücke nun erfolgreich geschlossen wurde.“ Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Salzburger Chorverband für die nächsten beiden Jahre wurde vereinbart. Eröffnet wird die Reihe heute Freitag (28.9.) mit SalTo Vocale und dem Chor-Krimi „Das Verhör".

Das Theater Ecce bespielt das Odeion mit mehreren Produktionen. Wieder aufgenommen wird die Volkskomödie „Jeppe vom Berge“ von Ludwig Holberg in der Übersetzung und Bearbeitung von H.C. Artmann und Herbert Wochinz. Man spielt dreimal im Odeion, einmal in Seeham – und dreimal in Kiew! Für drei Aufführungen sei „Jeepe vom Berge ins „Russische Nationaltheater Lesja Ukrainka“ eingeladen worden, in das größte Theater in Kiew, freut sich Reinhold Tritscher.

Auch die Bemühungen um das Kinder- und Jugendtheater werden vom Publikum gerne und zahlreich angenommen, ein Highlight des Spätherbsts werde sicher „Till Eulenspiegel", ein Musical von Peter Blaikner und Konstantin Wecker, das am 18. November Premiere feiert, „übrigens mit einer famosen Liveband". Weitere Aufführungen im Emailwerk Seekirchen, im Stadtsaal Ried und im Kunsthaus Nexus in Saalfelden stehen auf dem Spielplan. Ab 3. Oktober eines der meist gespielten Jugendstücke, „Die Schaukel" von der israelischen Autorin Edna Mazya, erstmals in Salzburg zu sehen sein. Dieses ab 14 Jahren empfohlene Stück handelt von einer Vergewaltigung und basiert auf einer wahren Geschichte.

Bereits begonnen haben die Vorarbeiten zu „Peer Gynt", das als großes integratives Projekt des Theater Ecce im September 2013 präsentiert werden soll. „Ich trage das Projekt bereits lange mit mir herum, habe es es bereits mehrmals wieder gedanklich in die Schublade gelegt, aber ich denke, durch den integrativen Ansatz und die Ausrichtung als Schulprojekt - übrigens das größte Schultheaterprojekt des Landes Salzburg - wird dieser Peer Gynt etwas ganz Eigenständiges werden", so Reinhold Tritscher. Gemeinsam mit den Blauen Hunden der Lebenshilfe und der Laube Theaterwerkstatt haben schon erste Workshops zum Thema stattgefunden und auch das im Vorjahr begonnene Patchwork-Projekt zur Erarbeitung des Stücks wird weitergeführt.

Neben dem Theater Ecce sind weiter Theatergruppen im Odeion zu Gast: Das Theater bodi end sole markiert „Zweig.Stellen“  mit seinem Stück über Stefan Zweig. Im Frühjahr 2013 gibt es ein weiteres Projekt mit Michael Kolnberger: „Himmel sehen" von Ann-Christin Focke, in dem am Beispiel der Schwabenkinder das hochaktuelle Thema Arbeitssklaven und Arbeitsmigration abgehandelt wird.  

Die Welt mit anderen Augen zu sehen versucht man mit der Reihe „Borderlines", die analog zum Mini-Festival „Fremd in der Fremde" im Februar, schwierigere Kost thematisiert: „Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen" von Gogol, „Fettes Schwein" von Neil la Bute (in Kooperation mit der Deutschen Abteilung des Nationaltheaters Sibiu und Lesja Ukrainka) und zwei Tanztheaterproduktionen, nämlich „habibi problem" der cieLaroque und „Grenzgänge/Borderlines 2" von Birgit Mühlmann-Wieser, sollen gezeigt werden.

Im März gibt es auch ein Wiedersehen mit dem Clown Dimitri: "Ich bin gerade dabei, einen Clown-Schwerpunkt zu basteln", verrät Reinhold Tritscher, den Beginn macht im März 2013 Dimitri mit seiner Fassung der „Geschichte vom Soldaten" von Igor Strawinsky. Generell soll die Zusammenarbeit mit dem Winterfest fixiert werden, „so zwei bis drei Mal pro Jahr wollen wir eher schrägere Geschichten, die auch deftiger sein dürfen, zeigen".

Zu den zahlreichen Jugendprojekten im Odeion zählen die Orchesterakademie des Orchesterprojektes von Wolfgang Danzmayr mit dem Schulorchester der Rudolf Steiner Schule unter Stefan David Hummel. Jeweils am zweiten Dienstag im Monat finden im BioArtSalon des Odeïon Kulturforum „Wirtschaftsgespräche" statt. Und: „Es ist wieder Zeit für Brecht", so Tritscher, und kündigt für Frühjahr 2013 ein absolutes Novum an: Tini Kainrath, Siegi Finkel, Monika Lang und Melissa Colemann werden Brecht/Weill-Songs aus der Dreigroschenoper, Mahagonny ua mit wienerischen Texten und neuem Arrangement vorstellen. (Odeion/Theater Ecce)

 

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