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Das sind politische Aussagen

DACHVERBAND / KULTURBUDGTES

14/12/12 Von hundert Euro gibt das Land Salzburg gezählte zwei Euro für die Kultur aus, lächerliche zwanzig Cent davon fließen in die freie Kulturszene. Die Stadt Salzburg investiert immerhin sechs von hundert Euro in die Kultur und die freie Szene kommt inzwischen fast auf einen Euro.

Von Heidemarie Klabacher

Der Dachverband Salzburger Kulturstätten analysierte die Kulturbudgets von Stadt und Land Salzburg – und bat auch angesichts des Finanzskandals zur Presskonferenz. Dass das Land Salzburg dabei besonders schlecht weg kommt, habe jedenfalls nichts mit der aktuellen Krise zu tun. „Wer taummelt, braucht nicht auch noch vom Dachverband einen Boxhieb“, so der Dachverbandsvorsitzende Tomas Friedmann heute Freitag (14.12.) bei einer Pressekonferenz. Auf die Vergabe von Niklaus oder Krampus hat man verzichtet.

In RELATIVEN Zahlen betrug das Kulturbudget des Landes in den vergangenen 15 Jahren insgesamt zwischen 2,05 Prozent und 2,61 Prozent vom Gesamtbudget. Der Anteil der „Freien Förderungen“ lag zwischen 0,2 und 0,4 Prozent. In ABSOLUTEN Zahlen gab das Land jeweils zwischen 34 und 51 Millionen Euro pro Jahr für die gesamte Kunst und Kultur aus, auf den so genannten „freien“ Bereich entfielen davon jährlich zwischen 3,3 und 6,5 Millionen Euro. Das berichteten Tomas Friedmann und Thomas Randisek.

„Das Kulturbudget insgesamt erreicht im nächsten Jahr einen nominellen Stand von 49,6 Millionen Euro und beträgt somit 2,12 Prozent des Gesamtbudgets: Das sei zwar ein Plus von 2,2 Millionen Euro gegenüber 2012, gleichzeitig aber ist dies prozentuell der drittniedrigste Wert des Kulturbudgets am Gesamtbudget in den vergangenen 15 Jahren. Nur 1998 und 2010 waren noch geringer.“

Das freie Budget steige zwar nominell um + 40.000 Euro gegenüber 2012, sinke jedoch prozentuell um -0,01 Prozent auf 0,20 Prozent Anteil am Gesamtbudget: „Das ist der niedrigste Prozentwert in den vergangenen 15 Jahren. Ja, gemessen an den steigenden Kulturausgaben insgesamt streicht das Land 2013 bei den sogenannten freien Einrichtungen  0,4 Prozent der Gelder. Somit investiert das Land nur mehr 9,5 Prozent des Kulturbudgets für den freien Kulturbereich.“

Ganz besonders sauer stößt dem Dachverband auf: 75 Prozent des gesamten Landeskulturbudgets (2012 waren es noch 73,5 Prozent) gehen an die „Großen Acht“ – Festspiele, Landestheater, Mozarteum Orchester, Musikum, Salzburg Museum, Museum der Moderne, Freilichtmuseum, Burgen & Schlösser. „Die großen Verlierer sind die Kulturellen Zentren von ARGEkultur bis Nexus Saalfelden, die noch nicht wissen, was sie 2013 bekommen werden. Das ist eine politische Aussage.“

Ein Blick auf die Stadt Salzburg: PROZENTUELL, d.h. in relativen Zahlen, betrug das Kulturbudget der Stadt in den letzten 20 Jahren zwischen 3,8 und 6,5 Prozent vom Gesamtbudget. Der Anteil der „Freien Förderungen“ am Gesamtbudget lag zwischen 0,71 und 0,96 Prozent. ABSOLUT, d.h. in konkreten Zahlen, gab die Stadt zwischen 18 und 27 Millionen Euro pro Jahr für die gesamte Kultur aus, auf den so genannten „freien“ Bereich entfielen davon jeweils zwischen 2,9 und 4,2 Millionen EUR pro Jahr.

„Das Kulturbudget insgesamt erreicht 2013 einen nominellen Höchststand von 27,8 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung um 1,16 Millionen Euro gegenüber 2012. Damit macht das Kulturbudget 6,2 Prozent des Gesamtbudgets aus, das ist der prozentuell höchste Anteil in den vergangenen 20 Jahren.“ Das freie Budget steige 2013 nominell um + 166.500 Euro (also um 4 Prozent mehr Gelder als im Vorjahr)auf 0,98 Prozent Anteil am Budget. Der Anteil der „Freien“ am gesamten Kulturbudget beträgt konstant 15,7 Prozent.

Besonders erfreulich: „Alle Einrichtungen mit einer mittelfristigen Fördervereinbarung (Schauspielhaus, Rockhouse, Toihaus Theater, ARGEkultur, Literaturhaus, Jazzit oder Galerie 5020) erhalten 2013/14 leichte Valorisierungen gegenüber 2012.“

Die Zahlen und Statistiken lassen sich nachlesen auf der website das Dachverbandes Salzburger Kulturstätten - www.kultur.or.at

 

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