Raum für die kleinen freien Freunde

ARGEkultur / JAHRESVORSCHAU 2013 (1)

09/01/13 „Der Bedarf an Raum ist groß“, vor allem im freien Theaterbereich, weiß der ARGEkultur-Leiter Markus Grüner-Musil. Entsprechend großzügig ist man, wenn es gilt, Raum und Infrastruktur des Hauses im Nonntal freien Ensembles zur Verfügung zu stellen. Man kann sich erfreulicherweise diese Großzügigkeit auch leisten.

Von Reinhard Kriechbaum

Im „Rekordjahr“ 2011 hatte man 41.000 Besucher, im Vorjahr waren es knapp unter 40.000, und in diesem Bereich will man sich auch heuer bewegen. Man muss nicht um jeden Preis wachsen und ist mit voraussichtlich dreihundert Eigen- und Gastveranstaltungen „trotzdem eines der am dichtest bespielten Kunst- und Kulturhäuser in Salzburg“. „Wir werden den 2012 eingeschlagenen Weg weiterführen, der kleineren, nicht-kommerziellen Veranstaltungen, besonders im freien Theaterbereich, eine hohe Priorität in der Raumvergabe gibt“, so Markus Grüner-Musil. Man müsse „nicht unbedingt an jedem Freitag und Samstag im Großen Saal ausverkauft sein“, um den Betrieb finanziell zu sichern. Die ARGEkultur geht vier Mal mit Kabarett ins republic und zwei Mal ins Landestheater, den Sommer über vermietet man das Haus erstmals an die Festspiele (fürs Young Directors Project). Solche klugen Strategien machen es möglich, dass man die ARGEkultur-Räume freien Theatergruppen kostenlos überlassen kann. „Die freie Theaterszene wird politisch nicht gewollt – anders kann man die beschämende Landes-Fördersumme von 117.000 Euro nicht interpretieren.“ Da sieht Markus Grüner-Musil also solidarisierenden Handlungsbedarf seitens der ARGEkultur.

Unverkennbar ist die Strategie sinnvoller Kooperationen. Das funktioniert im Kleinen (das Jugendfilmfestival „Klappe“ wird erstmals ARGEkultur-Sache) ebenso wie im Größeren (auch die Salzburg Biennale wird hier Veranstaltungen machen). Auf diese Weise wird die Infrastruktur ausgeschöpft und kommt auch den Partnern aus der Kulturszene zugute.

250 Eigenveranstaltungen sind 2013 geplant. Die Reihen sind gut eingeführt, so hat der „Rote Salon“, in dem viele österreichische Gruppen ihre Salzburg-Debüts gaben, kürzlich seine 75. Auflage erlebt. Es soll schwerpunktmäßig „ein Spielort österreichischer Musik“ bleiben. Mit dem Einsatz für Poetry-Slam sieht man sich aufs Schönste bestätigt: Anfang Oktober werden unter dem Titel „Ö-Slam“ die österreichischen Meisterschaften dieses Genres in der ARGEkultur stattfinden. „U20-Slam“ wird eine Reihe speziell für Jugendliche, die auch in Poetry Slam Workshops gefördert und gefordert werden. Highlights im Konzertangebot: Sophie Hunger (im Bild rechts oben) am 10. März und "The Notwist" am 4. Juni.

Im Kabarett hat man einen großen Abschied zu feiern: Georg Schramm beendet sein Kabarettisten-Dasein, seine finale Tournee führt ihn auch noch einmal nach Salzburg (am 16. April). Ein Debüt hingegen ist der Auftritt des erst 24jährigen Nikolaus Habjan mit seinen Puppen. (Wird fortgesetzt)

Bilder: ARGEkultur / Helmut Wimmer (1), Robert Strnad (1)
Zum zweiten Teil Die Eigenproduktionen als Nukleus