asdf
 

Türen auf für die Jungen

KULTURPOLITIK / JUGENDKULTUR

05/02/10 Das Rockhouse hat es vorgemacht: Dort steht jungen Künstlern einmal im Monat der Saal kostenlos zur Verfügung. Ähnlichen Einsatz für die Jugend forderte ÖVP-Gemeinderätin und Kulturausschuss-Vorsitzende Eva Weissenbacher von ARGEkultur und der Szene Salzburg.

„Die Stadt nimmt jedes Jahr eine stattliche Summe Geld in die Hand, um den Kultureinrichtungen den Fortbetrieb zu ermöglichen“, heißt es in einer Aussendung von Eva Weissenbacher gestern Donnerstag (4.2.). „Im Fall des Rockhouse sind das im Jahr 2010 immerhin 375.000 Euro. Aber auch das Republic/Szene erhält von der Stadt für heuer wieder einen Zuschuss von 289.000 Euro und in die ARGE Nonntal steckt die Stadt Salzburg per mittelfristiger Fördervereinbarung noch einmal 435.000 Euro jährlich.“

Bei solchen Summen, so Eva Weissenbacher, dürfe man sich „durchaus erwarten, dass die Kultureinrichtungen, die ja vom Steuerzahler jedes Jahr brav subventioniert werden, dieses finanzielle Engagement auch wieder in irgendeiner Form an die Allgemeinheit zurückgeben“. Eine Öffnung von Veranstaltungssälen für Salzburgs Jugend wäre da „genau der richtige Weg“. Eva Weissenbacher appelliert in ihrer Aussendung an die Verantwortlichen von Szene und ARGE, es dem Rockhouse gleich zu tun.

Zu der Anregung der Gemeinderätin Eva Weissenbacher ist freilich auch anzumerken, dass die Sache rechtlich einen Haken hat: Es ist nicht so ohne weiteres möglich, dass geförderte Einrichtungen Leistungen gleichsam „weiterschenken“ - das wurde bei Finanzprüfungen auch schon gelegentlich als potentielle Quersubventionierung eingestuft und getadelt.

Die Szene jedenfalls hat heute Freitag (5.4.) prompt reagiert und in einer Aussendung den ÖVP-Vorstoß begrüßt. „Die Szene Salzburg/Republic freut sich über die Initiative und das Interesse der Stadt-ÖVP für junge KünstlerInnen und VeranstalterInnen". Das Republic habe „seit jeher“ viele junge KünstlerInnen und Kulturschaffende zu Gast, „die hier nicht nur den Veranstaltungssaal, sondern auch technische Unterstützung, Werbung oder inhaltliche Begleitung gratis bekommen“.

In diesem Kalenderjahr, so die Szene, stünden das Republic, seine Struktur und Organisation an 54 Tagen für derartige Kooperationen zur Verfügung, heißt es in der Aussendung. „Damit übernimmt die Szene Salzburg pro Jahr Betriebs- und Personalkosten von ca. 40.000 Euro für diese jungen KünstlerInnen.“

Als „überflüssig“ bezeichnet der Dachverband Salzburger Kulturstätten den Vorschlag. Von vielen Salzburger Kulturstätten (z.B. Literaturhaus, Toi-Haus, Schauspielhaus, Jazzit etc.) würden seit langem und immer wieder Räume kostenlos für Kinder und Jugendliche zur Verfügung gestellt. „Ein einfacher Blick in die jährlichen Tätigkeitsberichte der Vereine“ hatte Klarheit geschaffen. Obendrein seien solche Aufgaben in den „Mittelfristigen Fördervereinbarungen“ definiert.

Die ARGEkultur zum selben Thema: Sie biete „seit mehreren Jahren offene und kostenlos zugängliche Projekte in verschiedenen Jugenkultursegmenten an, die nicht eine einmalige, sondern eine nachhaltige kreative Entwicklung fördern. Gerade auch im Bereich der Musik ist die ARGEkultur ein kontinuierlicher Förderer der Salzburger Musikszene bei Auftritten und Probemöglichkeiten.“

Es bedürfe „keines Zurufs seitens der Politik, die Kulturstätten arbeiten engagiert und offen für alle Altersgruppen und Bildungsschichten“, so Dachverbands-Geschäftsführer Thomas Randisek.
(ÖVP/SZENE/Dachverband/dpk-klaba)

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014