Wofür es im Kulturbudget 2015 mehr Geld gibt

 

DOKUMENTATION / LANDESPOLITIK / KULTURBUDGET

21/10/14 Einen „Erfolg der gesamten Landesregierung für das Kulturland Salzburg“ hat Landesrat Heinrich Schellhorn am Montag (20.10.) nach der Budgetklausur verkündet: 1.204.900 Euro mehr sollen im Jahr 2015 für Kunstförderung und Kulturbetriebe zur Verfügung stehen.

Das Kulturbudget, für das Schellhorn verantwortlich ist, wird im Jahr 2015 knapp 30 Millionen Euro betragen. „Mit den zusätzlichen Geldern kann für das bereits erreichte und das noch nicht erreichte Publikum, für die Künstlerinnen und Künstler und die Kulturstätten, für die Kunst und Kultur im ganzen Land Wichtiges getan werden. Wie schon im Budget 2014 bleiben die Gelder für alle kulturellen Einrichtungen in Salzburg gesichert. Es gibt viele Verbesserungen und keine Verschlechterung“, so Schellhorn.

Das Budget des Referates "Kunstförderung, Kulturbetriebe und Kulturrecht" (Referat 12/01) des Landes Salzburg wird im Jahr 2015 rücklagenbereinigt um 1.204.900 auf insgesamt 15.575.600 Euro erhöht. Die letzte Entscheidung fällt aber erst der Landtag, der die Hoheit über das Landesbudget hat. Mit Änderungern ist aber wohl nicht zu rechnen.

411.000 Euro sollen für Valorisierungen und Anpassungen an gestiegene Kosten verwendet werden. 288.000 davon sind nach mehrjährigem Einfrieren der Förderungen für das Landestheater notwendig.

Mit insgesamt 89.000 Euro seien „reale Erhöhungen von Förderungen“ möglich. So soll der Fotohof 10.000 Euro für den Aufbau und die Etablierung eines Fotoarchives für Werke und Nachlässe regionaler und nationaler Fotokünstler bekommen. Das Keltenmuseum hat 40.000 Euro für gestiegene Personalkosten in der Zusammenarbeit mit dem Sozialprojekt der Laube in Aussicht. Die Lungauer Kulturvereinigung darf mit 27.000 Euro für die Übernahme der Mietkosten für neue Räumlichkeiten im Hatheyerhaus in Tamsweg. 12.000 Euro wird „Das Kino“ für Investitionen erhalten.

290.000 Euro gibt es unter anderem als Vorsorge für notwendige Investitionen im Orchesterhaus in Salzburg-Nonntal, für zusätzlich notwendige Abfertigungen im Mozarteum Orchester und für die Sanierung der alten Probebühne in der Pfarre St. Elisabeth in Salzburg, der früheren Elisabethbühne. Das sei ein wichtiger Schritt, um die Produktionsbedingungen vor allem der freien Tanz- und Theaterszene zu verbessern, heißt es. Sie findet in Salzburg bisher vergleichsweise schlechte Bedingungen vor. Andere Investitionen betreffen das Rockhouse (Garderobe) und technische Investitionen in Kulturbetrieben.

Die zusätzlichen Budgetgelder erlaubten nicht nur die Absicherung aller bestehenden Kultureinrichtungen in den Bezirken, betont Heinrich Schellhorn. Möglich werde die Weiterentwicklung der Förderschiene „Wahre Landschaft“ mit einem gesicherten Budget von 100.000 Euro (zweijährlich) und des Künstlersymposiums „ORTung NEU“, das von 2015 bis 2017 in Stuhlfelden stattfinden wird, mit einem Fördervolumen des Landes von 10.000 Euro.

Das bisher vom Kulturressort getrennte Budget der „Kulturellen Sonderprojekte“ ist nun eingegliedert, womit „Doppelgeleisigkeiten“ vermieden und die Verwaltung einfacher gemacht werden sollen. Das bezeichnet Heinrich Schellhorn als einen der „Fortschritte außerhalb der reinen Zahlen“. Es komme nicht mehr vor, dass in zwei getrennten Vorgängen von zwei getrennten Budgets ein Kulturveranstalter, beispielsweise etwa der Diabelli-Sommer in Mattsee, gefördert wird.

Darüber hinaus wurden mit diesem Budget die rund 180 fixen Fördernehmer des Referats zu logischen Förderbereichen zusammengeführt. Man hofft auf Synergien und Transparenz. „Für diese Maßnahme wurden innerhalb des Referats rund 1,9 Millionen Euro umgeschichtet.“

442.000 Euro gehen in die „Bereinigung von Altlasten“. Nicht aus dem Budget des Referates „Kunstförderung, Kulturbetriebe und Kulturrecht“, sondern aus der „Allgemeinen Investitionsrücklage des Landes“ will Schellhorn beim von Stadt und Land gemeinsam finanzierten Landestheater die „finanzielle Schieflage gegenüber der Stadt“ aus der Ära eines seiner Vorgänger in der Höhe von 300.000 Euro ausgleichen. Ebenfalls aus der allgemeinen Investitionsrücklage wird die Schieflage gegenüber der Stadt aus dem Jahr 2014, ebenfalls beim Landestheater, in der Höhe von 142.000 Euro ausgeglichen.

Im Bereich des Referats für "Volkskultur und Erhaltung des kulturellen Erbes" (Referat 12/05) können die Gelder im Budget 2015 um 135.000 Euro auf insgesamt 2.694.600 Euro angehoben werden. Zusätzlich werden noch die Gelder für das Landesinstitut für Volkskunde um 15.000 Euro erhöht, und Rücklagen können im Ausmaß von 100.000 Euro verwendet werden. Insgesamt beträgt das Plus in diesem Bereich 250.000 Euro.

Aus diesem Geld kann unter anderem die schon seit Jahren vom Forum Salzburger Volkskultur und allen volkskulturellen Landesverbänden geforderte Valorisierung der Personalkosten im Ausmaß von insgesamt 35.000 Euro angepasst werden. Für den Volkskulturpreis 2015 wird das Land 10.000 Euro zur Verfügung stellen.

15.000 Euro werden in ein großes interkulturelles Fest der Kulturen am 19. April 2015 im Petersbrunnhof investiert; das soll auch den Baubeginn für das geplante „Haus der Volkskulturen“ im Nonntal markieren. Dessen Errichtung ist im Regierungsübereinkommen festgeschrieben, das Siegerprojekt nach einem Architektenwettbewerb steht seit April 2014 fest. Zum Großteil muss das Haus der Volkskulturen über das außerordentliche Budget finanziert werden. Das Referat für Volkskultur kann mit dem Budget 2015 aber die für das Haus gebildeten Rücklagen in der Höhe von 663.766 Euro fortschreiben.

Mit dem Budget von 387.000 Euro für die Erhaltung des kulturellen Erbes können 2015 19 Projekte für historische Bauten, Kleinode und Flurdenkmäler im ganzen Land angegangen oder fertiggestellt werden. Darunter sind Erhaltungsarbeiten und die Restaurierung von Mühlen, Getreidekästen, Wehrmauern, Kapellen, Schlössern, Burgen, Altären und Kirchen.

Die Pfarrkirche Mariapfarr mit ihrem noch großteils gotischen Innenleben wird eine finanziell sehr aufwändige Sanierung mit Gesamtkosten von knapp zwei Millionen Euro werden. Mit dem Budget für 2015 sind Beiträge aus dem Referat für Volkskultur und Erhaltung des kulturellen Erbes im Gesamtausmaß von 220.000 Euro, verteilt über mehrere Jahre, möglich geworden, 2015 können 100.000 Euro dafür aufgebracht werden.

Ein Punkt ist auch der weitere Ausbau der Regionalmuseen. Für die Generalsanierung des spätbarocken Pflegerschlössls in Wagrain und dessen Ausbau zu einem Museum und Kulturzentrum (Gesamtkosten rund 1,5 Millionen Euro) können vom Referat 12/05 75.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Im Pflegerschlössl soll unter anderem ein Stille-Nacht-Museum beheimatet werden. Joseph Mohr, von dem der Text des Stille-Nacht-Liedes stammt, als Pfarrvikar in Wagrain und ist auch dort beerdigt. Ein zweites konkretes Projekt, das mit 25.000 Euro mitfinanziert werden kann, ist etwa die Umsetzung des Schwerpunktes "Hochzeit" im Museum Hellbauerhaus in Göming.

29.982.500 Euro beträgt insgesamt das Budget, für das Kulturreferent Landesrat Heinrich Schellhorn ressortverantwortlich ist. Zu den oben genannten Summen kommen noch die Ausgaben für die Museen (10.620.500 Euro), die Osterfestspiele (297.300 Euro) und die Internationale Sommerakademie für bildende Kunst (794.500 Euro).

Eine Sonderstellung nimmt das Budget für Kunst am Bau (350.000 Euro) ein. Inhaltlich zuständig dafür ist Landesrat Heinrich Schellhorn. Das Geld ressortiert aber bei Baureferent Landesrat Hans Mayr.

In der Summe nicht enthalten sind die Ausgaben für das Musikum und die Salzburger Festspiele (Ressort Landeshauptmann Wilfried Haslauer) sowie die Ausgaben für die Burgen und Schlösser im Landesbesitz (Ressort LHStv. Dr. Christian Stöckl)
(Büro Schellhorn/Landeskorrespondenz)