Kindheitswaldesrauschen und neue Klangwege

KULTURFÖRDERUNG / LANDESSTIPENDIEN

11/11/14 Zwei Jahresstipendien des Landes Salzburg in der Höhe von je 10.000 Euro stehen fest: Elke Laznia bekommt jenes für Literatur, Marco Döttlinger jenes für Musik.

Das Jahresstipendium für Literatur 2014 geht an die Salzburger Autorin Elke Laznia für lyrische Prosa und Prosagedichte. Die Autorin wurde 1974 in Kärnten geboren und kam zum Studium (1994) nach Salzburg. Ihr Romandebüt „Kindheitswald“ ist 2014 erschienen und wird als „Entwicklungsroman auf kürzester Strecke“ beschrieben. Aus dem Statement der Jury (Margarita Fuchs, Alexandra Millner und Ulrike Tanzer): „Mit sprachlicher Dichte und ebenso eigenwilligem wie eingängigem Rhythmus gestaltet sie die komplexen Inhalte, um deren Ambivalenz, das Changieren zwischen Distanz und Nähe, Bejahung und Verneinung überzeugend zum Ausdruck zu bringen. Durch den Fokus auf die sinnliche und körperliche Auseinandersetzung mit dem Außen entsteht eine unverwechselbar weiblich codierte Selbst-Vergewisserung, ein um sich kreisendes Abtasten dieses Nicht-Ich.“

Das Jahresstipendium für Musik 2014 geht an den 1984 in Tirol geboren Komponisten Marco Döttlinger. Er studierte Komposition und Musiktheorie in Salzburg, Paris und Basel. Seine Werke wurden unter anderem beim Festival für zeitgenössische Musik in Bozen, beim Aspekte Festival und beim Festival Dialoge in Salzburg aufgeführt. Bei Marco Döttlinger hob die Jury (Kurt Gersdorf, Christian Ofenbauer und Peter Sigl) dessen eigenwillige Haltung hervor: Es sei ihm gelungen, „auf der Basis der bisher erschlossenen Klangmöglichkeiten, im Bereich der Instrumentalmusik einen selbstständigen Weg zu finden, der sich von den bisherigen Versuchen – wie sie z.B. durch die Arbeiten Helmut Lachenmanns vorliegen – unterscheidet und der gleichzeitig in keinem Moment einer Mode unterworfen ist. Döttlinger greift die generelle Richtung dieser Entwicklungsschiene der neuen Musik seit den 1970er Jahren zwar auf, konnte aber in seinen Versuchen eine andere, individuelle Ausdrucksform entwickeln.“ (LK)

Kulturreferent Schellhorn wird die beiden Preise bei der großen Kunstpreisverleihung des Landes am 11. Dezember um 18.30 Uhr in der Salzburger Residenz überreichen.
Bilder: Landesmedienzentrum