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Leute, die Maßstäbe setz(t)en

KULTURFONDS / DIE PREISTRÄGER 2014

02/12/14 Der Kulturfonds der Stadt Salzburg vergibt jedes Jahr auch einen Preis für ein Lebenswerk – Jochen Jung war diesmal der Preisträger. Tragischerweise ist heuer auch der große Salzburg-Preis zur Würdigung eines Lebenswerks geworden: Georg Daxner hat ihn posthum zugesprochen bekommen.

Die Auszeichnung für Georg Daxner hat Bürgermeister Heinz Schaden nahe liegender Weise schon vorige Woche anlässlich der Winterfest-Eröffnung im Volksgarten überreicht. „Georg Daxner hatte den Mut und die Beharrlichkeit, seinen Lebenstraum Wirklichkeit werden zu lassen“, so Bürgermeister Heinz Schaden. „Seiner unbedingten Leidenschaft für die Magie des Cirque Nouveau hat er im Winterfest Form gegeben und dem Publikum und der Stadt Salzburg ein wunderbares Geschenk gemacht. Was uns allen bleiben wird, ist sein Traum.“

Weniger bekannt: Daxners Anfänge in Salzburg lagen im Kulturgel#ände Nonntal, wo er Programmverantwortlicher war. Ab 1989 begleitete er das Theater YBY als Produktionsleiter. Er war 1987 Mitbegründer des „Festival Comique“. 2001 hat er, mittlerweile als Zeltverleiher tätig, das Winterfest gegründet. Daxner ist am 11. Oktober bei einem Bergunfall ums Leben gekommen.

Die Anerkennung fürs Lebenswerk hat der 72jährige Verleger Jochen Jung bekommen. Nachdem er für den Residenz Verlag tätig war (davon 17 Jahre lang, bis 2000, als Geschäftsführer), hat er seinen eigenen Verlag gegründet. Das „war zur Jahrtausendwende jedenfalls mutig“, heißt es in der Broschüre, die der Kulturfonds jedes Jahr über seine Preisträger herausgibt. „Dass er keine leicht konsumier- und vermarktbaren Bestseller veröffentlichen würde, war für alle Kenner klar. Die Gründe dafür, dass der Kleinverlag aus Salzburg heute einen durchaus klangvollen Namen in der Buchbranche hat, liegen unmittelbar in seiner Qualität: Zwei seiner Autorinnen haben mittlerweile den Deutschen Buchpreis bekommen – Melinda Nadj Abonji und Ursula Krechel.

Der Internationale Preis für Kunst und Kultur wurde Editta Braun zugesprochen. Aus der Würdigung: Seit 1989 reüssiert sie mit ihrer eigenen Company und den unverwechselbaren Tanzstücken, die im Lande sowie auf zahlreichen Tourneen und internationalen Festivals zu erleben sind. Die Produktionen entstehen nicht nur in Österreich, sondern auch dezidiert unter den lokalen Bedingungen in Indien, Usbekistan, Ägypten oder im Senegal, häufig in Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern von außerhalb Österreichs. Seit 1996 ist die Entstehung ihrer Stücke eng mit der Musik des Komponisten Thierry Zaboitzeff verbunden.“

Geehrt wurde auch das Personenkomitee Stolpersteine – Ingeborg Haller, Gert Kerschbaumer und Thomas Randisek. 2007 haben sie dafür den deutschen Künstler Gunter Demnig nach Salzburg gebracht.

Den Förderpreis für Jugend und Kultur bekam der Saalfeldner Filmemacher Richard Rossmann. Seine Dokumentarfilme „Tagaus, tagein“ über seine damals hundertjährige Großmutter oder „Ski Heil“ über die Karrieren bekannter Skisportler im Dritten Reich und danach haben auf Dokumentarfilmen viel Beachtung gefunden. So auch „Max und die Anderen“ über HIV-infizierte junge Männer.

Dem Jugendtheaterprojekt an der HTBLuVA Salzburg von Walter Anichhofer, Martin Bauer, Armin Lampert und Peter Schlager haben die Juroren den Förderpreis für Kinder/Jugendprojekte zugesprochen.

Weitere Kulturfonds-Preisträger heuer sind der Molekularbiologe Univ.-Prof. Hans-Christian Bauer (Internationaler Preis für Wissenschaft und Forschung) und das Team Palliative Care (Förderpreis für Wissenschaft und Forschung). (Kulturfonds)

Biographien der Geehrten: www.kulturfonds.at
Bilder: Kulturfonds / Martin Hasenöhrl

 

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