Gleich nach dem Skaten kommt die politische Bildung

JUGENDKONGRESS / DEMOKRATIE-OFFENSIVE

21/04/10 Bisher haben sich die Ergebnisse von Jugendkongressen eher im Freizeitbereich niedergeschlagen. Mit dem fünften Jugendkongress am 24. Juni 2010 startet die Stadt Salzburg ein Schwerpunktprogramm zur politischen Bildung für Jugendliche.

Bürgermeister Heinz Schaden: „Viele Jugendliche haben tolle Ideen, wie sie das Leben in unserer Stadt verbessern können. Sie wollen etwas bewegen und für sich und andere neue Freiräume und Möglichkeiten schaffen.“ Wie groß dieses Potential ist, belegen auch die aktuellen Jugendstudien: Drei Viertel der österreichischen Jugendlichen sind gelegentlich in ihrer Freizeit aktiv, um in der Gesellschaft und in ihrem Umfeld etwas zu verändern.

„Problematisch wird die Sache aber, wenn die jungen Leute bei der Verwirklichung ihrer Ideen nicht nur an die eigenen Grenzen stoßen, sondern auf Hürden in Politik und Gesellschaft. Deswegen starten wir gemeinsam mit Akzente Salzburg die Initiative „Mach deine Klappe auf! Mehr Mut und Respekt“, und geben damit einen wesentlichen Impuls für eine aktive Bildungsstadt Salzburg“. So der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden am Mittwoch (21.4.).

Jugendbeteiligung sei, so hieß es in dem Pressegespräch, in der Stadt Salzburg „schon lange kein hohles Schlagwort“. Bereits im März 2002 hatte der Gemeinderat einstimmig für ein Jugendkonzept der Stadt votiert, in dem die aktive Beteiligung von Jugendlichen an der Gestaltung der Politik für junge Menschen in Salzburg nachdrücklich festgehalten ist. Der erste Jugendkongress hat 2002 stattgefunden, seither findet diese Form des „offenen Jugendparlaments“ im Zweijahres-Rhythmus statt. Der Jugendkongress 2010 am 24. Juni fordert: „Mach deine Klappe auf!“
Partner der Stadt sind. Mike Leprich, Geschäftsführer der Akzente Salzburg: „Politik wird von vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen häufig als abstrakter Lebensbereich empfunden und mit wachsender Skepsis betrachtet. Als Phänomene stehen sich latent die Politikverdrossenheit der Jugend und Jugendverdrossenheit der Politik gegenüber.“

Dass der Weg zur Partizipation an gesellschaftlichen Prozessen möglichst direkt laufen soll und kann, steht auch für die Jugendsprecherinnen der Parteien außer Zweifel. Im Rahmen der „respect-treffen“, einer überparteilichen Stadtteil-Tour im Rahmen der Vorbereitungsworkshops mit jugendlichen Salzburgern, stehen Daniela Schinagl (SPÖ), Marlene Wörndl (ÖVP), Barbara Sieberth (BL) und Gertraud Schimak (FPÖ) als Diskussionspartnerinnen Rede und Antwort. „Allein, dass wir vier gemeinsam in den Stadtteilen auftreten ist ein starkes Signal für die Jugend in Salzburg, sagt Daniela Schinagl. „Wir wollen nicht über Jugendliche, sondern mit ihnen sprechen!“

Der Jugendkongress 2010 findet am 24. Juni im Rahmen des Jugendkulturfestivals MOVIDA (19. bis 26. Juni) im Volksgarten statt. Wie in den vergangenen Jahren zielt die offene Dialogplattform auf sichtbare und verbindliche Ergebnisse ab, die in der Folge von Politik und Verwaltung der Stadt Salzburg unter Beteiligung der Jugendlichen umgesetzt werden können. So sind die Vorschläge für „30 Schritte zum jungen Salzburg“, die Ergebnis des Jugendkongresses 2008 waren, mittlerweile fast vollständig realisiert bzw. in der Umsetzungsphase: Die versprochenen neuen Trendsportanlagen für Streetsoccer (z.B. mobile Courts), für Biker („Dirtpark“ im Schwarzpark), für Skaten (Skaterpark „the Cage“ und Pool im Schwarzpark) und Klettern (Klettergarten „Haus der Jugend“ und die „Müllnerschanze“) sind bereits in Betrieb. Das neue Jugendfestival MOVIDA als Nachfolgerin der Unite-Parade findet im Juni 2010 zum zweiten Mal statt und die Bandnachwuchs-Akademie „Sound of School“ geht im August 2010 in die zweite Runde.

Jochen Höfferer, Jugendbeauftragter der Stadt Salzburg: „Partizipation spielt sich für junge Menschen außerhalb der Organisationen, wie Parteien, Gewerkschaften oder auch der Kirche ab. Mit den neuen Projekten und Aktionen wollen wir ihnen zeigen, dass sich Engagement nicht nur lohnt, sondern auch direkt etwas bewirkten kann. Die einzelnen Module orientieren sich stark an der aktuellen Lebenswelt der jungen Mädchen und Burschen!“ (Info/)