Die Jury, bestehend aus Thomas Assinger, Verena Stauffer und Magdalena Stieb, wählte aus 29 anonymisierten Einreichungen einstimmig die Texte Anja Bachls. „Den Förderpreis für Lyrik zu erhalten, ist Freude über Wertschätzung für Lyrik und auch Ehre, mich in der Reihe großartiger Lyrikerinnen und Lyriker sehen zu dürfen. Diese Anerkennung wird mir als Aufwind in meine Schreibsegel blasen“, so die Preisträgerin.
Das Thema von Anja Bachls Gedichten lautet weich werden ist / Zärtlichkeit und Widerstand leisten zur selben Zeit, dieses behandelt sie in einer Reihe von Sechszeilern: „Diese reduzierte Form bezieht sich zwar auf Konvention und Tradition im Versmaß, bleibt dort aber nicht stehen. Unerwartete inhaltliche und formale Wiederholungen und Spiegelungen verbinden die einzelnen Gedichte zu einem Zyklus, ohne diese Meistergattung der Dichtung zu forcieren. Die Gestaltung von Sprache wird dabei niemals zum Selbstzweck“, meint die Jury. Anja Bachl lasse in ihren Gedichten zwischen Ich und Welt „Optionen zur Entwicklung von Zärtlichkeit und Widerstand aufkommen“. Sie bietet allen, „die sich auf ihre Gedichte einlassen, neue literarische Perspektiven auf das Leben und seine Gestaltung“, heißt es in der Jury-Begründung.
Anja Bachl wurde 1986 in Salzburg geboren. Nach der Matura am Musischen Gymnasium studierte sie Ganzheitliche Kunsttherapie an der AKT Wien. Sie arbeitet als Ganzheitliche Kunsttherapeutin, Künstlerin und freie Schriftstellerin. Sie ist Mutter eines 14-jährigen Buben. Heuer wurde sie für ihre journalistischen Texte mit dem Irma-von-Troll-Borostyáni-Preis ausgezeichnet. (LK / dpk)