Karlheinz Hackls Wiederkehr

IM PORTRÄT / KARLHEINZ HACKL

Im Sommer 1991 war er in einer Festspielproduktion auf der Bühne des Salzburger Landestheaters in der Titelrolle der Hofmannsthal-Komödie „Der Schwierige“ zu sehen. Morgen Samstag (25.2.) tritt er hier in der Tragikomödie „Das weite Land“ von Arthur Schnitzler als Doktor von Aigner auf.

Von Werner Thuswaldner

Inzwischen ist für den Schauspieler Karlheinz Hackl vieles anders geworden. Er hatte erreicht, was ein Wiener Schauspieler nur erreichen kann. Er fing am Theater der Courage an, kam ans Volkstheater, ging für zwei Jahre nach Hamburg und spielte ab 1978 am Burgtheater die schönsten Rollen, die einer nur kriegen kann. Er konnte mit Direktor Achim Benning, aber auch mit Claus Peymann. Es wurden ihm aber auch immer wieder Abstecher an andere Theater, sowie zum Fernsehen und zum Film erlaubt. 1998 war er der Glühbirnenfabrikant Hofreiter im „Weiten Land“.

Das Spielen schien ihm nicht zu genügen, er gestaltete eine Reihe von Soloprogrammen und unternahm in alter Wiener Kabarett-Tradition manches gemeinsam mit Heinz Marecek.

Großes Vergnügen bereitete dem Publikum ihr Dialog „Miteinander, gegeneinander und jeder für sich“.  Hackl hatte den Part des Gescheiten inne, Marecek war der Blöde. Am Wiener Volkstheater inszenierte er eine Reihe von Stücken.  Den österreichischen Dramatikern mit ihrem Humor, der gelegentlich das Tragische streift, gehört seine Hingabe. Seine größten Erfolge erzielte er in Rollen von Nestroy.

An der Burg spielte er den Herrn von Lips im „Zerrissenen“, und in einer der Aufführungen kam es im Frühjahr 2003 zu einem dramatischen Zwischenfall: Karlheinz Hackl war am Ende. Ein Hirntumor hatte ihn in äußerste Lebensgefahr gebracht. In einer höllischen Prozedur überstand er die schwere Krankheit. Schon zwei Jahre später kehrte er um eine einschneidende Lebenserfahrung reicher an die Burg zurück. Es gab ein Wiedersehen mit dem Publikum in Nestroys "Zerrissenem". Doch Karlheinz Hackl schonte sich und konzentrierte sich auf Leseprogramme. Jetzt wurde er von Werner Schneyder, der in Salzburg Schnitzlers „Weites Land“ inszeniert, auf die Bühne zurückgeholt. Hackls Bewunderer hoffen, er werde seine Bühnenkarriere fortsetzen. Das ist allerdings nicht mehr als ein Wunsch.

"Das weite Land" mit Karlheinz Hackl in seiner - wie er selbst sagt - letzten Bühnenrolle hat morgen Samstag (25.2.) im Salzburger Landestheater Premiere. Aufführungen bis 16. Juni - www.salzburger-landestheater.at
Bild: Salzburger Landestheater