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Das Pendeln als Idealzustand

IM PORTRÄT / RUDOLF FREY

28/03/13 Kürzlich hat der Salzburger Regisseur Rudolf Frey in Deutschland den Kurt-Hübner-Regiepreis. Für preiswürdig befand die Jury auch Freys vorigjährige Inszenierung von Ödön von Horváths „Geschichten aus dem Wiener Wald“ im Schauspielhaus Salzburg.

Die Deutschen Akademie der Darstellenden Künste vergibt den Kurt-Hübner-Regiepreis. Ins Auge gestochen ist den Juroren neben den „Geschichten aus dem Wiener Wald“ (übrigens Freys bereits vierter Inszenierung fürs Schauspielhaus Salzburg) auch „Die Csárdásfürstin“ am Südthüringischen Staatstheater in Meiningen. Das Pendeln zwischen Oper oder Operette und Schauspiel empfindet Frey als Idealzustand: "Ich habe das große Privileg, mich nicht entscheiden zu müssen, und ich hatte bisher das Glück, Intendanten zu treffen, die mir beides ermöglicht haben."

Rudolf Frey ist 29 Jahre alt. Schon in seiner Gymnasialzeit kam Frey mit dem Theater in Berührung, etwa im Rahmen von Projekten der Jungen Freunde der Salzburger Festspiele. Nach der Matura studierte er vorerst Theaterwissenschaften an der Universität Wien. Bereits als 21-Jähriger wurde er als Regieassistent am Wiener Burgtheater fest angestellt. Da kam er unter anderem unter die Fittiche von Andrea Breth, Luc Bondy und Martin Kusej. Auf die Frage, was er von solchen Größen des Fachs lernte, antwortet der Salzburger ausweichend: „Vor allem die Möglichkeit, in verschiedene Methoden hineinzublicken.“ Nacheifern, gar kopieren sei seine Sache nicht. Abläufe, die Kunst der Kommunikation und des Umgangs mit Menschen am Theater könne man vielleicht übernehmen, so der Regisseur.

Assistenzen führten Rudolf Frey auch zur Ruhrtriennale in Essen sowie zu den Salzburger Festspielen. 2006 übernahm er die Koordination der Autorenwerkstatttage im Burgtheater, bei denen er auch als Regisseur eingeladen war.

Seit 2007 arbeitet er als freiberuflicher Regisseur für Schauspiel und Musiktheater an verschiedenen Häusern im deutschsprachigen Raum. Er führte am Alten Schauspielhaus in Stuttgart, in Klagenfurt und Eisenach, am Wiener Burgtheater, in Salzburg und mehrfach am Staatstheater Meiningen führte er sowohl im Schauspiel als auch im Musiktheater Regie. Seine aktuellste Arbeit ist die Inszenierung von Giuseppe Verdis Oper "Nabucco" in der Stuttgarter Staatsoper.

Auch im Salzburger Landestheater hat Frey schon inszeniert, etwa die Barockoper „Farnace“ von Antonio Vivaldi oder Molieres „Der eingebildete Kranke“. Kurzfristig hat Frey hier auch die Produktion von Mozarts „Figaro“ übernommen. Im September 2013 debütiert Rudolf Frey an der Welsh National Opera Cardiff mit einer Inszenierung von Gaetano Donizettis Oper "Maria Stuarda". (Landeskorrespondenz)

Auf www.salzburg.at ist Rudolf Frey "Salzburger der Woche". Diese Porträtreihe ist unterdessen auch in zwei Buchpublikationen dokumentiert: Die Bücher "42 Portraits – Lebensgeschichten aus Salzburg" und "63 Portraits – Noch mehr Lebensgeschichten aus Salzburg", wurden vom Landes-Medienzentrum herausgegeben und sind kostenlos erhältlich: Tel. 0662/8042-2417 und im Webshop des Landes www.salzburg.gv.at/landversand
Bild: Katharina Glögl / Schauspielhaus Salzburg
DrehPunktKultur-Besprechungen von Frey-Inszenierungen in Salzburg:
„Geschichten aus dem Wiener Wald“ Totentanz im Dreivierteltakt
Farnace Im Kerker der Seele
Endstation Sehnsucht Die Emotionen gehen hoch
Der eingebildete Kranke Herr Argan ist halt eine Frau

 

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