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Gestrandet in Salzburg

DAS KINO / FILMPREMIERE

25/07/12 "Warum soll ich mich zwingen, modern zu sein?", fragt der Maler Rudolf Kortokraks in einer Sequenz des Filmporträts "Ich bin einfach noch nicht tot genug!" von der Salzburger Filmemacherin Petra Hinterberger.

Als Weggefährte Oskar Kokoschkas ist Kortokraks in seiner Pädagogik zeitlebens der Schule des Sehens verbunden geblieben. Er war über Jahre Assistent Kokoschkas an der späteren Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst. Der 84jährige lebt heute zurückgezogen und verarmt in Maria Plain. Er legt größten Wert darauf, nicht als Salzburger, sondern als in Salzburg gestrandeter Maler bezeichnet zu werden.

Eindrucksvolle Bilder und Interviews geben Aufschluss über sein künstlerisches Schaffen und die absichtslose Leidenschaft, die seine Städte, Landschaften und Portraits entstehen lässt. Einer Ausstellung seiner Werke zum 80. Geburtstag gab Rudolf Kortokraks den Titel: "Bilder, trotzdem gemalt."

Der Film zeigt die verschiedenen Stationen seines Lebens und begleitet den Künstler auf Reisen: In England etwa öffnet er ein Depot mit hunderten, jahrzehntelang verwahrten Kunstwerken. Dort trifft er auch auf Frau und Töchter. Was sie erzählen, offenbart viel von der Wesensart des Malers. In Frankreich erinnert sich Rudolf Kortokraks an eine glückliche, kompromisslose Sturm-und-Drang-Zeit. Und in Italien begegnet der Zuseher aufrichtigen Freunden, Bewunderern und einer Muse.

Die Filmemacherin Petra Hinterberger, in Vöcklabruck geboren, studierte von 1991 bis 1999 Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Filmtheorie sowie Politikwissenschaft an der Universität Salzburg. Sie nahm an zahlreichen Seminaren und Workshops im Bereich Regie teil. Petra Hinterberger lebt und arbeitet als freie Filmschaffende in Salzburg. Zuletzt hat sie mit dem Dokumentarfilm „Das verlorene Paradies“ (2009) zum Thema Suizid aufhorchen lassen. 2006 drehte sie den nicht minder engagierten Streifen „Ich erzähl Dir von mir“ über Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung.

Bei der Premiere des Films „Ich bin einfach noch nicht tot genug!“ am Freitag (27.7.) um 20.15 Uhr im Das Kino sind natürlich Rudolf Kortokraks und die Regisseurin Petra Hinterberger anwesend. Der Dokumentarfilm ist bis 3. August zu sehen. - www.daskino.at
Bilder: Studio West

 

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