Damit auch die Ohren stolpern

HINTERGRUND / RADIOFABRIK

14/09/12 Ab Sonntag 16. September sendet die Radiofabrik „Hör-Stolpersteine“. Das sind kurze Hörbilder über Menschen, die im Nazi-Regime ermordet wurden. Ähnlich den Stolpersteinen auf der Straße tauchen diese Kurzbiographien – Mini-Features zur Erinnerung an Opfer des Nazi-Terros – unvermittelt im Radioprogramm auf.

Die „Hör-Stolpersteine“ sollen irritieren, aufmerksam machen und die Geschichten dieser Menschen bewahren. Jeweils sonntags ab 14:06 Uhr gehen auf der Radiofabrik zudem ausführliche Sendungen zum Thema on Air.

Der Künstler Gunter Demnig erinnert seit 1992 an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Er will so die Erinnerung an die Vertreibung und Ermordung von Juden, von Roma und Sinti, von politisch Verfolgten, von Homosexuellen, von Zeugen Jehovas und von Euthanasieopfern im Nationalsozialismus lebendig erhalten. Inzwischen liegen rund 34.000 Stolpersteine in über 750 Orten u. a. in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Niederlande, Tschechien und  Ungarn. Allein in der Stadt Salzburg wurden auf Initiative eines Personenkomitees bisher 168 Stolpersteine verlegt. "Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", heißt es im Talmud.

Mit den „Hör-Stolpersteinen“ wird dieses Konzept um die akustische Dimension erweitert. Produziert werden diese Mini-Features im Rahmen eines von der EU geförderten Projektes von Freien Radios in Linz, Hamburg, Halle/Saale, Erfurt und Nürnberg unter Federführung der Radiofabrik Salzburg.  (Radiofabrik)

Infos und Sendungen zum Nachhören unter  hoerstolpersteine.net
Ein Beispiel für einen Hör-Stolperstein: Das Kurz-Feature über die Salzburgerin Rosa Hofmann.
Bild: hoerstolpersteine.net